Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1950) (50)

— 52 — während der beiden Probejahre 3300 M und steigt während der festen Anstellung alle 3 Jahre von 3360 M aus 3860, 4260, 4660. 5060 bis zum Höchstbetrage von 5460 M einschließlich 660 M Woh- nungsgeldzuschuß. Daneben steht sür diese Stelle von privater Seite zunächst für die Dauer von 3V- Jahren eine Zulage von 1000 M zur Verfügung. Lebenslauf und Arbeiten, eventuell auch Zeugnisse, bitte ich, nach Ihrer definitiven Entschließung alsbald an mich einsenden zu wollen." Schon am 30. August konnte ihm mitgeteilt werden: „Der Vorstand der gewerblichen Lehranstalt hat Sie gestern gewählt." Überdies war noch die Bestätigung des Ministeriums zur endgültigen Erledigung der Anstellung nötig. Auch diese kam in Ordnung und auf 1. Oktober 1903 wurde der Unterricht aufge- nommen. Damit war nun Nigg in sicherer Lebensstellung und der Sorgen um das tägliche Brot los. Wir können uns vorstellen, mit welcher Freude und Genugtuung der junge Mann an seine neue Aufgabe heranging. Wenn er auch keine goldnen Berge in Aussicht hatte, so war es ein um so größerer moralischer Erfolg und für ihn der Schritt zu seinem Lebensberuf, in dem er hängen blieb, bis die gesetzliche Altersgrenze ihn verhielt, aus seinem lieben Lehrfach auszuscheiden. Nigg hatte sich mit dem Lehrfach auch wieder viel zugemutet, mag sein, er fühlte vorerst etroelche Hemmungen der Sache gegenüber, aber er war innerlichst zufrieden und fühlte sich dafür berufen. Er nahm die Arbeit rüstig an die Hand, «leitete selbst mit dem Eifer eines Besessenen und hielt auch seine jungen Leute tüchtig im Geschirr, über die Schultätigkeit Niggs wird ge- sondert zu handeln sein. Wenn das dort Gesagte hauptsächlich aus der Kölner Schultätigkeit stammt, so gilt es gleichwohl mit jedem Wort schon für seine erste Lehrtätigkeit in Magdeburg. Zu dem vor- erwähnten Unterrichtspensum kam bald noch eine Fachklasse für Textilarbeiter!. Neben der Schule war Nigg bestrebt, auch dem praktischen Gewerbe an die Hand zu gehen. „Die Art, wie er dem Schlendrian der Akzidenzdruckerei entgegentritt und ihrer Hilflosig- keit Rettung darbietet, ist geradezu klassisch. Er korrigiert das aus- gegebene Rechnungsformular oder den Briefkopf oder einen anderen Drucksatz und gibt ihn zurück mit der Randglosse: so müßt ihrs ma- chen." (Die kunstgewerbliche Bewegung in Magdeburg, von Julius Engel, Kunstgewerbeblatt, Jan. 1907, Seemann, Leipzig.) Solches
	        

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