Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1950) (50)

— 136 — den vorhanden waren, lag 
eine Planierung, eine 
Art „Bsetzi" aus kleineren Steinen. In 
der ganzen schwarzen Schicht lagen auch massenhaft Tongefäßreste, anscheinend größtenteils der mittleren Latenezeit angehörig. Vereinzelt 
ergaben sich auch Funde der späten Latenezsit. Im oberen Teil der Schicht lag auch Material, das sicher römisch ist. Bei der in dieser schwarzen Schicht massenhaft vor- handenen verbrannten 
Knochen scheint es sich um Tierknochen zu handeln. Eine genauere 
Untersuchung dieses Knochenmaterials müßte die aber 
noch bestätigen. Auch eiserne Messer, Lanzenspitzen und Pfeilspitzen fehlen nicht. Interessant sind die Bronzegegenstände aus 
diesem Horizont'. Schmuckgehänge, e>in einfacher Bronzering und eine interessante Scheibensibel. 
Schließlich wurden auch Reste von blauen Elasarmbändern 
gefunden, wie sie aus 
der späten Latenezeit bekannt sind. Auf der Nordseite 
des Platzes lag 
eine starke Steinlage, die den Eindruck einer verstürzten Randmauer macht, die nach außen- hin stellenweise noch einigermaßen 
erhalten ist. Unter diesen 
ver- stürzten Steinen lag an einer Stelle 
eine starke graue Ascheilschicht, direkt auf 
dem Fels. Auch in 
dieser Asche lagen noch Scherben und verbrannte Knochen. Etwas 
andere Verhältnisse fanden wir auf dem westlichen Teil des Platzes. Unter 
der „Bsetzi", die dort den Wßgvund von der schwarzen 
Schicht trennte, lagen in großer Menge Scherben der späten Bronzezeit (Urnenfelderkulwr). 
Auf diesem Horizont fanden wir auch 
eine schönes Bronzemesser der älteren Urnenfelderkultur. Die in dieser Schicht liegenden Tierknochen waren nicht verbrannt. Es macht nicht den Eindruck, daß auf dem Schneller ein Sied- lungsplatz mit Wohnstätten war, eher dürfte man hier einen Kult- platz vermuten. Ein ausführlicher Bericht 
mit Planaufnahmen und Abbildun- gen ist für das Jahrbuch 1951 vorgesehen. David Beck.
	        

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