Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1950) (50)

— 134 — mrscher Keramikreste konnte geborgen werden, ferner Eisengegen- stände, der Bronzegriff eines Schlüssels, dessen eiserner Bari aber abgebrochen war, sowie eine römische stark zersetzte Münze. Die Münze konnte aber durch Prof. Dr. R. Lau r - B e la r t in Basel aus einem Erdklumpen herauspräpariert und bestimmt werden. Es handelt sich um einen Antoninian des K s l I i e a u s (254 — 268) Av.: - - <?̂I> - - -, Kopf des Kaisers mit Strahlenkrons n. r.; Rv.: 10VI 1I1. - -0KI (»Itori rächende). Im Feld 8. Ste- hender Juppiter mit Blitzbündel in der erhobenen Rechten (Cohn 401). Unter dem Hangschutt, der die Stelle 3 — 4 Meter hoch über- deckte konnte dank dem Entgegenkommen des Bauunternehmers Leo Marogg eine römische Fundamentmauer au^ eine Strecke von ca 6 Meter freigelegt werden. Sie War noch in einer Höhe von 80 cm bis 1 Meter gut erhalten und setzte sich weiter nordwärts unter dem Hangschutt fort. Leider konnte sie nicht weiter verfolgt werden, da darüber der Hangschutt 4 Meter hoch lag. Die Gegend bei der alten Mühle war schon von früher her als römische Fundstelle bekannt (Vergl. Jb. 1909, Seite 15 und Jb. 1911. Seite 174 — 179). Im Jahre 1862 wurden dort beim Bau der Mühle zahlreiche römische Funde gemacht, wie John Douglas; im XII. Bericht des Vorarlberger Museums-Bereins schreibt. Eine damals von Doua.lo.sz beabsichtigte Grabung scheiterte am Wider- stand des Grundeigentümers. Im Jahre 1911 liesz der Historische Verein bei der Mühle Grab- ungen ausführen, worüber Egon Rheinberger im Jahrbuch 1911 berichtet. Auch damals stieß man auf römische Grundmauern und Keramikreste. Da hier am Rand des Bergsturzes die Hangschutt- massen die Fundstelle gegen den Berg zu hoch überdeckten, waren auch damals der Grabung Grenzen gesetzt. Nach der bekannten Sage soll das alte „Trisuna" durch einen Bergsturz verschüttet worden sein. Die schon früher und jetzt wieder gemachten Funde und beobachteten Mauern, die offensichtlich am Rande eines Bergsturzgebietes liegen, bestätigen, daß dieser Sage ein wahrer Kern zugrunde liegt.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.