Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1950) (50)

— 131 Kurzberichte „Drei Kapuziner" Ein Ortsname, der seit kurzem nicht mehr verständlich ist. Die Dolomitfelsen, welche den obersten Teil des zwischen den Alpen Euschg und Stachler liegenden Eebirgstammes bilden, zeigen stellenweise recht groteske Verwitterungsformen. Das bekannteste dieser Gebilde ist wohl das „Kirchle". Weiter nördlich, also gegen den Schönberg zu, standen auf steilem, grasigem Grate hart neben- einander drei Felsköpfe, die von der nahen Hütte der Alpe Euschg aus gesehen, drei dem „Kirchle" zuwandernden Mönchen sehr ähnlich waren. Diese Ähnlichkeit war besonders am Wend, wenn die Däm- merung hereinbrach, die Einzelheiten der Berge allmählich im Abendviolett verschwanden und nur noch die dunkeln Silhouetten sich gegen das hellere Firmament scharf abhoben, derart täuschend, daß die Euschger schon seit jeher diese Felsengruppe mit „Drei Ka- puziner" bezeichneten. Die Ortsbezeichnung „Drei Kapuziner" wurde denn auch von Herrn Fürstl. Rat Joseph Ospelt in seiner im Historischen Jahrbuch 1911 veröffentlichten Flur- und Ortsnamensammlung aufgenommen und sie erscheint auch auf dem Blatt Schönberg des llbersichtsplanes 1 i lO'VOO, das im Jahre 1945 herausgegeben wurde. Nun muhte ich Heuer feststellen, daß die nördlichste dieser drei Figuren, die, welche den grohen, typischen Bettelsack auf dem Rücken trug, fehlt; 
sie ist die letzten Jahre den Steilhang hinuntergokollert. Ob dieser Abswrz auf Blitzschlag 
zurückzuführen ist — auf diesem ausgesetzten Grat wäre dies sehr wohl möglich — oder ob die natürliche Verwitterung schon so weit vorgeschritten war — der Dolomitfelsen zerbröckelt hier noch auffallender als z. B. in der Dreischwesternkette — konnte ich trotz zweimaligem Besuch an Ort und Stelle nicht mehr feststellen. Von dem ehemals etwa 5 in hohen Felsen steht heute noch ein Sockel von knapp 5V cm Höhe.
	        

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