— 128 — Funde
aus dieser Kulturperiode
liehen sich ja auch auf dem Hochplateau feststellen. Ob hier auf der Felsrippe,
die sich unter den Wall hinzieht, Hütten standen, wäre
nur feststellbar, wenn größere Teile des Walles ganz abgetragen würden. Die vielen Keramik- funde ließen hier wohl eine Randsiedlung mit Wohnstätten' ver- muten. Es
könnte sich aber auch um Wachtposten am Zugang zur Höhensiedlung gehandelt haben. Die Wahrscheinlichkeit, daß südwärts eine neolithische Rand- sicherung vorgelagert
war, besteht nach dem Befund in
Schnitt 10. Mit Sicherheit
ließe sich das aber nur feststellen, wenn diese Stein- lage auf einer größeren Strecke verfolgt werden könnte. Dazu wären aber sehr umfangreiche
und kostspielige Erdbewegungen nötig. Der Bestand einer frühbronzezeitlichen Wallmauer erscheint gesichert und auch durch Funde aus der
Grabung 1949 belegt. In der
Grabung 1950 ergaben sich
leider sozusagen keine Funde d'e?er Periode.
Klar ist auch das Bestehen einer jüngeren Wallmauer, die wie diejenige oben auf der Hochkuppe der eisenzeitlichen Besied- lungsperiode angehören dürfte (vergl. hiezu die Erabungsberichte ?b. 1947,
48 und 49). Schwer
deutbar ist der Umstand, warum eine Lößüberschüttung des ganzen Walles erfolgte.
Es scheint doch, daß sie nicht ganz von Anfang an bestand. Die Aufführung
einer so schönen Mauer wäre für einen Erdwall ja kaum nötig. Im Löß waren aber auch nirgends Pallisadenreste zu finden. Die
auch schon geäußerte Ansicht, daß die Uberschüttung zum Zwecke der Bodennutzung oder etwa als später Wallschutz (mittelalterlich) erfolgte,
erscheint sehr unwahrscheinlich. Es ist naheliegend, sich nach ähnlichen Objekten umzusehen. Die noch in Gang befindliche Grabungen auf dem Kadel bei Koblach in Vorarlberg durch Dr. E. Vonbank ergeben vielleicht Vergleiche, die auch die Verhältnisse auf
dem Borscht ergänzen und erklären könnten Es sei in diesem Zusammenhang auf
den Aufsatz von E. Vonbank in diesem Jahrbuch „Befestigte Höhensiedlungen am Rhein" verwiesen.