Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1905) (5)

antiquarischen Vereins von Graubünden und die beiden unserem Vereine als Mitglieder angehörenden Domherren Professor Georg Mauer und Domsextar Dr. F. I. Kind die Freundlichkeit, uns in liebenswürdiger Weise zu begrüßen nnd uns während unseres Aufenthaltes Führer und Erklärer der Sehenswürdigkeiten zu sein. Mit besonderer Erlaubnis Sr- bischösl. Gnaden des Herrn Bischofs von Chur, welchem einige Mitglieder des Vereinsvorstandes die Aufwartung machten, war es uns vergönnt, das bischöfliche Schloß, in welchem besonders der alte Rittersaal, die Kapelle im alten Turme Marsöl und die prächtigen Stuckaturdecken im Vestibül wegen ihres historischen und auch künstlerischen Wertes hervorragen, in Augenschein zu nehmen. Dann ging es in die Kathedrale, nw der Bistumshistoriograph Herr Kanonikus Mayer uns alle wünschenswerten Erklärungen über die vielen knnstgeschicht- lichen und historischen Sehenswürdigkeiten der alten Kirche und über die wertvollen Kunstschätze und Dokumente, welche in der Sakristei aufbewahrt werden, gab. Auch die historisch- merkwürdige, uralte innere Krypta in dem hinter der Kathe- drale gelegenen Seminar St. Luzi wurde in Augenschein ge- nommen. Nach diesen Wanderungen an althistorischen Stätten versammelte sich die Gesellschaft zum fröhlichen Mahle in der Hofkellerei in: oberen Saale, der mit Blumen und einem epheu- bekränzten und mit den liechtensteinischen Farben geschmückten. Bilde des regierenden Fürsten Johann II. geziert war. Beim Mahle überraschte uns eine Batterie hellsnnkelnden Kostamsers, welche der Herr Bischof als Ehrentrunk unserer Gesellschaft dediziert hatte. Die HH. Regierungsrat Dr. Plattner, Kabinetts- rat v. In der Maur und Dr. Albert Schaedler hielten bei dieser Gelegenheit Ansprachen, welche in entsprechende Toaste ausklangen und auch die alten und neuen nachbarlichen Be- ziehungen zwischen Alt-Frn-Rätien uud Liechtenstein feierten. Im Verlaufe des Nachmittags wurde dann noch das rätische Museum besucht, wo besonders Herr Regierungsrat Dr. Plattner — einer der Mitbegründer des Museums uud der antiquari- schen Gesellschaft Grnubündens — der fachkundige Führer war. — Die Exkursion war genußreich und zugleich belehrend und wird allen Teilnehmern in angenehmer Erinnerung bleiben.
	        

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