Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1905) (5)

— 181 — gehört Hatte, daß sich dennoch eine größere Anzaht von Bür- gern der Gemeinden Balzers und Triefen in Bewegung gesetzt habe, um die anderen Gemeinden zur Teilnahme am Vvrarl- berger Landsturm zu überreden, faßte er den Entschluß, sich in ihre Mitte zu begeben, traf sie im Wirtshause zu Triesen, warnte sie eindringlich davor, Unbesonnenheiten zu begehen und das Land ins Unglück zu stürzen; es gelang ihm, als bei diesem Anlasse die Beschwerden wegen Aufhebung der Neue- rungen zur Sprache kamen, die aufgeregten Gemüter durch das Versprechen zu beruhigen, daß mit der Fortsetzung der Grund- buchsanlage (die letztere war in Vaduz bereits durchgeführt) solange werde zugewartet werden, bis der Bescheid des Fürsten über ein Gesuch um Sistierung der neuen Vorschriften herab- gelangt sein würde. )̂ Gerade während diese Unruhen herrschten, drohte eine neue Verlegenheit; der Landesschützenhauptmann Häusle erschien nämlich am 23. Juni 1809 beim Landvogt und ver- langte namens der Vorarlberger Schutzdeputatiou die Aus- folgung von zwei alten, auf dem Schlosse Vaduz befindlichen Kanonen; auf Zureden Schupplers schien er von diesen: Be- gehren abzustehen; bald darauf wurde dem Landvogt gemeldet, daß Wagen und Pferde requiriert wurden, um die alten Ka- nonen und fünf alte verrostete, auf hölzernen Böcken befestigte Doppelhakenbüchsen nach Feldkirch zuführen; Schuppler begab sich sofort auf das Schloß und fand dort den Hanptmann Hüusle mit zwei Schutzdeputierten, einem österreichischen Oberkanonier und mehreren Vorarlberger Landsoldaten, welche feierlich er- klärten, sich der Waffen mit Gewalt bemächtigen zu wollen, trotzdem Schuppler gegen diesen völkerrechtswidrigen Vorgang ernstliche Verwahrung einlegte. Die übrigens ganz unbrauchbaren alten Geschütze wurden tatsächlich als Beute weggeschleppt.-) Bald kamen ernstere Tage. Vorarlberg war unter- worfen nnd Feldkirch durch französische, von dem General Jean Baptiste Froment befehligte Truppen besetzt, als Schupp- ler gegen Ende August 1809 die Weisung erhielt, sich zu die- sem General zu begeben. Dort wurde ihm bedeutet, das Bericht Schupplcrs vom 27. Juli 1809 Nr. 346/pol, L. R. A. 2) Bericht Schupplers vom 25. Juni 1809 Nr. 316/poI., L. R. A. 13
	        

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