Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1905) (5)

— 158 — Ausharren die Möglichkeit zur Sammlung der fast ganz auf- gelösten Infanterie und deckte mit, seinen Reitern den Rückzug der geschlagenen Armee. Kaiser Franz hielt mit seiner Aner- kennung nicht zurück und äußerte sich damals zur Mutter des Fürsten, ihr Sohn habe ihm die halbe Armee gerettet. Zum Lohne für fein tapferes Verhalten wurde dem Für- sten am 14. August 1801 das Großkreuz des Maria There- sien-Ordens zuteil; am 18. August fand in Wien unter An- wesenheit einer ungeheuren Volksmenge ein glänzendes Ordens- fest statt, bei dem der Kaiser den Fürsten umarmte. Während der den kriegerischen Ereignissen von 1800 folgenden Friedens- jahre versah der Fürst, dem im März 1801 an Stelle des aufgelösten 9. Dragonerregimentes das 7. Husarenregiment verliehen worden war,') den Dienst als Divisionär in Wien. Nachdem am 18. Mai 1802 sein jüngerer Bruder Prinz Philipp gestorben war, ereilte am 24. März 1805 auch seinen älteren, erst im 46. Lebensjahr stehenden Bruder, den regieren- den Fürsten Alois, der sich niemals einer kräftigen Gesundheit zu erfreuen gehabt hatte, das gleiche Schicksal. Da Fürst Alois, welcher mit Karoline Gräfin von Manderscheid seit 1783 vermählt war, keine Kinder hinterlassen hatte, wurde Fürst Johann Chef des fürstlichen Hauses und hiedurch zur Übernahme des großen Majoratsbesitzes und des Reichsfürstentums Liechtenstein berufen. Unter diesen Um- ständen fehlte es nicht an Bemühungen, ihn um so mehr zum Verlassen des Militärdienstes zu bestimmen, als seine Gesundheit durch die Wechselfälle der vorangegangenen Kriege sehr erschüttert war; beim Ausbruche des neuen dritten Koalitions- krieges, der mit der Kapitulation von Ulm, 17. Oktober 1805, einen unglücklichen Anfang nahm, lag der Fürst krank dar- nieder; da traf ihn anfangs November 1805 der Ruf des Kaisers, der in der Not des Vaterlandes nach seinen Diensten verlangte; trotz dringenden Abratens der Ärzte stellte er sich dem Kaiser ungesäumt zur Verfügung und bewies damit, wie Dieses Regiment sührt jetzt den Namen des deutschen Kaisers. Vgl. Kajetan Pizzig helli „Geschichte des k. u. k. Husaren-Regimentes Wilhelm II. Deutscher Kaiser und König von Preußen Nr. 7 — 1798—1896." (Wien 1896.)
	        

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