Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1949) (49)

— 94 — Die Keramik dieser Schicht zeigt Abbildnug 9. Das Stück Nr. 1 mit der Knubbe mutet aber für Horgen fremd an und dürfte auch nach seinem Profil wohl zu Michelsberg gehören. Eigenartig ist auch das dünnwandige Stück einer ganz flachen Schale 12. Die Keramik der Horgener Schicht bot im übrigen wieder d̂as gewöhn- liche Bild dickwandiger, grob gemagerter und schlecht gebrannter Ware, mit Wandstärken bis zu zwei Centimeter. Die schönen Funde an geschlagenen und geschliffenen Stein- werkzeugen und Knochengeräten aus der oberen neolithischen Schicht zeigt Abbildung 1(1. 
Dabei ist wieder eine Beilfassung aus Hirschgeweih 5. Die Speerspitze aus gelbem Flint 17, das schöne Steinbeil 26 und die Pfeilspitze 13 lagen außerhalb der eigentlichen schwarzen Kulturschicht im westlichen Teil des Feldes, 
wo sich vor der Hütte wohl auch der Arbeitsplatz befand. <I) 
Die Nösse nerschicht. Abbildung 4 zeigt den Lößgrund in Feld 6 mit der ausge- räumten Rössenergrube. Da diese nur 2.6V m als größten Durch- messer 
aufweist, ist es sehr fraglich, ob sie als Wohngrube angesprochen werden darf. Vielleicht diente sie auch nur zur Löß- gewinnung. Jedenfalls war sie bis auf den Fels mit feinkörnigem Brandschutt gefüllt. Darin lagen Knochen aus Mahlzeitüberresten, sowie Rössenerscherben, Stein- und Knochenwerkzeuge, wie sie Abb. 11 zeigt. Einige Funde dieser Kultur lagen allerdings auch außerhalb der 
Grube, südlich und östlich davon. Die Rössener 
Keramik ist immerhin wieder gut vertreten, wenn sie auch nicht mehr ganz das schöne Bild der zwei früheren Grabun- gen bietet. 
Es ist fast alles feine, glatte, gut gebrannte Ware, schwarz oder lederfarbig. 
Die stich- und strichverzierten Scherben Abb. 11, 3. 4. 6. 8. und 13. kommen aus der Grube, ebenso die unverzierten Stücke Nr. 5. 7. 14. und 15. Die Scherben Nr. 1. 2. und 14. lagen außerhalb der Grube, ihre Zugehörigkeit zur Rössener- Kultur ist aber unzweifelhaft. Dabei 
befand sich auch das Beil- fragment Nr. 19. Die kleine Scherbe Nr. 9 kommt aus dem Profil 8, unterste Schicht. Sie weist besonders schöne Furchenstichverzierung auf. Jedenfalls in sekundärer Lagerung 
befand sich Nr. 16, diese Scherbe stammt aus der eisenzeitlichen Schicht von der Mitte des
	        

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