Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1949) (49)

— 26 — eine Zersplitterung der 
ursprünglich sehr ausgedehnten Grafschaften in kleinere Territorien ein, deren Inhaber jedoch auf ihrem Anteil die gleichen 
Rechte, also die gleiche Staatsgewalt ausüben wie einst der Gaugraf. 
Wir sehen allenthalben 
wie durch Kauf, Tausch, Schenkung und Pfandnahme Eerichtsherrschaften und Grafschaften veräußert 
werden und von Hand zu Hand gehen. Gerade in unserer Gegend können wir eine ganze Reihe von Handänderungen durch Erbteilungen, Verkauf und Verpfändungen feststellen. Nicht 
zuletzt sind es unsere eigenen Landschaften, welche diesem Schicksal unterliegen, angefangen von der Teilung unter den Söhnen 
Hugos I. von Montfort bis zu dem denkwürdigen Teil ungs vertrag von Sargans vom 3. Mai 1342 Mischen den Brüdern Hartmann und Rudolf von Werdenberg, durch welchen Vaduz als eigene Grafschaft begründet wurde, deren formelle Bestätigung durch den deutschen König als Oberlehens- person — es war in diesem Falle König Wenzel — am 22. Juli 1396 in Prag erfolgte. Die Grafschaft Vaduz und der Eschnerberg wurden ausdrücklich als Reichslehen bestätigt und als solche ver- liehen und zwar mit Land und Leuten, mit 
Städten, Festen, Ge- richten, Dörfern, Mannschaften, Lehenschaften, Gerichten und Zöllen, Mühlen, Aeckern, Wiesen und Wäldern, 
mit Fischen, Gewässern, Teichen, mit Jagd- und Vogel-Recht und anderem Zubehör. Und von 1342 an sehen 
wir so ungefähr alle 166 Jahre einen Wechsel in der Herrschaft über diese neugeschaffenen 
Territorien sich voll- ziehen. 14 16 geht die Grafschaft Vaduz durch Verpfändung und die Herrschaft Schellenberg durch Verkauf an die Freiherren von Brandts über. Und wieder rund 160 Jahre spater, am 14. Juli 1510 verkauft der letzte Brandiser, Dompropst Johann Freiherr von Brandis, seinem Neffen, dem schwäbischen Grasen Rudolf von Sulz, die Grafschaft Vaduz sowie Alt- und Neuschellenberg samt Schlössern, Burgställen, Dörfern, Land und Leuten, hohen und niederen Gerichten etc. um 12'000 Gulden rheinisch an Gold. Und nach abermals 100 Jahren, am 23. März 1613 verkauft Graf Ludwig von Sulz Vaduz nud Schellenberg an seinen Schwiegersohn den Grafen Kaspar von Hohenems um den Preis von 200'000 Gulden. Und wieder gehen etwa 100 Jahre ins Land 1699 1712, da sind die Hohenemser aus drückenden wirtschaftlichen Schwierig- keiten heraus genötigt, die beiden Herrschaften zu veräußern. Es
	        

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