Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1948) (48)

— 91 — Die Erobkeramik aus dieser Schicht aber gleicht in Bezug auf Wanddicke und schlechten Brand auffallend der auf dem neoli- thischen Siedlungsplatz Petrushügel bei Cazis, (Graubünden) gefundenen. Anders im Profil sind die Scherben Abb. 17, 1V —, 13, und Abb. 9, unten rechts zum Teil mit Knubben und Schlick- auftrag; solche fanden sich sowohl in Feld 3, als auch in Feld 4. Zahlreich sind auch die übrigen Funde aus der oberen neoli- thischen Schicht (Abb. 18). Dabei sind zunächst einige schön bearbeitete Feuersteinwerkzeuge (1 — 11 und 14). Drei Pfeil- spitzen sind gestielt, eine davon hat Widerhacken, eine andere eine stark eingezogene Basis. Auch Nr. 1 und 2 dienten wahr- scheinlich als Pfeilspitzen. Von geschliffenen Werkzeugen sind zu erwähnen, ein Meißel (12) und ein Steinbeil (19). Wie immer in der Horgener Schicht, waren schön gearbeitete Knochenwerk- zeuge häufig (15 — 18 und 21). Nr. 18 ist die schönste, der in diesem Jahr gefundenen Beilfassungen, aus Hirschgeweih. Kantig abgebrauchte Reibsteine, oder solche mit Dellen (20 und 23) sind ebenfalls häufig. Schließlich ist sozusagen ctls „Leitfossil" der Horgener Schicht noch die schöne Steinsäge Nr. 24 zu erwähnen. Solche Steinsägen fanden wir ja auch immer wieder in der Horgener Schicht — und nur in dieser — auf dem Lutzengiietle. 6) Die Rössener Schicht (untere neolithische Schicht) Als eigentliche Schicht fanden wir die Rössenerkultur in dieser Grabung nur in Feld 3. Sie war von einer 10 cm starken, aufgeschütteten Löfzschicht überlagert. Auf der nördlichen Seite war sie durch den Sondiergraben 2 angeschnitten worden. Die Schicht setzte sich von Profil 2 a nach Süden hin fort, war aber nördlich des Grabens 2 nicht mehr vorhanden. Gegen Osten reichte sie bis an den Rand des Plateaus. Ihre größte Mächtig- keit betrug in der Mitte 25 — 30 cm. Sie keilte aber nach allen Seiten aus, sodaß sie eine ausgefüllte Grube darstellte, die sich wohl noch etwas weiter über das Feld hinaus nach Süden hin fortsetzt. Die Kulturschicht lag zum größten Teil direkt auf dem Fels, war tiefschwarz, fast steinlos und stark mit Kohle durch- setzt. Die darin liegenden Knochen, wohl Überreste von Mahl- zeiten, waren größtenteils zerschlagen. Die ausgehobene Grube
	        

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