Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1948) (48)

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- Kurzberichte Eisenfunde im Steg. Der erste Fund eines auffallenden, alten Eisenbrockens konnte festgestellt werden beim Fundamentaushub der Saminaverbauung 1936. (rechtsseitige Wuhrmauer von der Brücke abwärts) Das Stück lag ca 2 m tief im Bachschotter. Es waren angeblich 4 solche Brocken, die scheinbar irgendwie zusammengehörten; drei davon konnten nicht mehr ermittelt werden. Der zweite Fund kam im Vorsommer 1948 zum Vorschein bei der Unterkellerung des Gasthauses z. Steg, ca 1,5 m unter der Oberflächenhöhe auf der Novdseite des Hauses. Das Stück ist nicht ganz die Hälfte eines rundlichen Kuchens mit 33 cm Durchmesser und 11 cm stärkste Dicke, ist 23,2 kg schwer und mit einer starken Limonitkruste überzogen. Es lag nahe, beim ersten Stück an eine allfällige Meteorit- streuung zu denken. Deswegen wurde das Sstllck an der E. T. H. in Zürich eingehend und zuverlässig untersucht. Das Ergebnis des mikroskopischen, rötgenographischen und chemischen Untersuche ist übereinstimmend und lautet' „Die metallographische Untersuchung des vorliegenden Metallstückes hat ergeben, daß es sich um ein Hartguszstllck handelt, welches sicher künstlichen Ursprungs ist. Das vollkommene Fehlen von Nickel, sowie Struktur und Mineralbestand sprechen eindeutig gegen eine kosmische Herkunft (Eisenmeteorit) des Stückes". Beim zweiten Fund weist schon die äußere Form klar aus die Herkunft aus einer Schmelze. Es ist nur schwer zu denken, daß jemand solche Schmelzstllcke hätte in die Alpen hineingetragen, und somit kann es sich kaum um eine andere Wahrscheinlichkeit handeln, als daß wir hier Schmelzreste einer vormaligen Ver- hüttung an Ort und Stelle, also im Steg, vor uns haben. Es ergeben sich daraus wertvolle Hinweise auf das Erzvorkommen im Hinterva- lorsch (Schmelzikopf). Urkundlich fehlen bis heute Belege für den Ab- bau und die Verhüttung dieses minderwertigen Erzes außer einigen
	        

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