— 98 — Zwei neue Sondierungen auf dem nördlichen Hochplateau, über dem Toreingang, bestätigen aufs neue das Fehlen einer
Kul- turschicht auf dem Innern des Platzes. Über dem Fels lagen
höch- stens 2V cm Humus. Während der ganzen Dauer der Besiedlung standen also die Hütten entlang dem Plateaurand, wobei
der west- liche Rand
vorläufig sicher ausscheidet. Eine
am südlichen Vorwall noch begonnene Untersuchung konnte nicht mehr zu Ende geführt werden. Auf einer Breite von 1,6V m wurde der Wall von innen her angeschnitten. Unter Humus und ausgeschichtetem Lös; lag auf der innern Seite des Walls eine Art Steinpflästerung bis hinauf gegen die Wallkrone. Dort lagen große Steine aufgeschichtet, desgleichen auf der äußeren Seite des Walls. Zwischen den beiden Steinpackungen war eine mit Löß ausgefüllte Vertiefung. Soweit man
heute sieht, scheint es sich um eine Mauer mit Zwischenfüllung von Löß (ohne Steine) zu
handeln, diese Cin- fllllung ist ca. ein Meter breit. Einen genauen Einblick in die Konstruktion des Walls wird nur ein Schnitt durch den ganzen Wall geben können. An Funden haben wir dem Löß im Wall einige Scherben entnommen (Abb. 20,15 — 17), die wahrscheinlich mit dem Einfüllmaterial dorthinkamen. In allen Kulturschichten wurden während der Flächengrabung eine Menge Knochen von Haus- und Wildtieren gefunden, die nach Schichten geordnet, untersucht
und bestimmt werden sollen. Sie wer- den weitere Aufschlüsse geben über die Haustiere der verschiedenen Perioden und über die Wildtiere, die damals gejagt wurden. So hat die Grabung 1948 auf dem Borscht weitere, höchst erwünschte Abklärungen erbracht. Auf diesem die Gegend weitum beherrschenden Punkt setzten sich, wohl schon im Vollneolithikum, von Norden her eingewanderte Leute fest. Sie bevorzugten als Wohnplätze die Lößmulden, die sie auf der Nord- und Ostseite des Borscht vorfanden. In diesen Mulden finden wir den Niederschlag Ihrer Kultur, insbesondere ihre Keramik, die trotz unverkennbarer Zugehörigkeit zum Rössener Kulturkreis, doch noch mancherlei lokal- bedingte Sonderheiten aufweist. Gegen Ende der Jungsteinzeit folgten ihnen neue Siedler, Angehörige des westischen Kulturkreises, zunächst die Michelsberger-