Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1948) (48)

— 96 — Der Wallschnitt und das Profil 7 lauf der südlichen Hochtuppe) Zur weiteren Klärung der Wall- und Schichtverhältnisse wurde auch noch am Ostrand des südlichen Plateaus, in der Nähe des Grabungsplatzes 1935/36, ein Wallschnitt bis auf den anstehenden Fels gemacht und ein Profil aufgenommen. (Abb. 6) Auch hier liegt zuäuszerst auf dem Fels, nur stellenweise von einer dünnen Löfzschicht unterlagert, die schwarze Schicht (H). Dann folgt eine starke Lößaufschichtung (0), und darüber die Schicht 6, die durch den Wall 2 nach außen abgegrenzt ist. An den Profilen 2a und 9 haben wir die Möglichkeit ausgezeigt, daß der Horgener Wohnhorizont durch eine Randmauer abgeschlossen war. Dies scheint sich hier zu bestätigen. Übrigens ist aus diesem Profil unter dem Wall 2 noch ein Wohnhorizont (Michelsberg?) ersichtlich, der durch einen Abschluß bei 5 m abgegrenzt erscheint. Die schwarze frühbronzezeitliche Schicht (?) ist gut erkennbar. Sie reicht bis 2.89 m. Nach außen folgt der lößgepackte Wall. Über der Schicht ? liegt der jüngere Wall, an den anschließend nach innen wohl die Hüttenplätze der letzten Siedlung auf dem Borscht zu finden wären. Hild fand in der Nähe Wohnreste und Keramik, die er als der Hallstattperiode zugehörig bestimmte. An Funden entnahmen wir dem Wallschnitt: aus der ober- sten Wohnschicht den vasenkopfförmigen Abschluß eines bronzenen Schmückstückes (Abb. 20. 3). Eine bei E. Bersu, „Das Wittnauer Horn" unter den späthallstättischen Metallfunden abgebildete Fibel hat einen ähnlichen Kopf (Abb. 123.22). Neben etwas Schlacken fanden wir in dieser Schicht noch einige untypische Scherben. Aus der schwarzen, frühbronzezeitlichen Schicht kommt ein Steinhammer mit Rille (Abb. 19, 9), ferner das irrtümlicherweise mit den Rös- senerfunden abgebildete Werkzeug aus Silex (Abb. 16, 6, sowie einige Scherben und ein angesägter Serpentin. In der tiefsten Schicht (») lagen einige schwarze feine Scherben, dabei eine mit Randkerben. Damit dürfen wir diese Schicht als Niederschlag der ersten Siedler auf dem Borscht betrachten. Durch diesen Wallschnitt konnte also festgestellt werden, daß Schichtfolge und Mauerkon- struktionen auf dem südlichen Teil der Hochkuppe denen aus dem nördlichen Teil durchaus entsprechen.
	        

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