Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1947) (47)

— 41 — berg gemeint sein — nur durch Flüchtlinge, die hier neue Siedlungs- platze suchten und nicht durch Handel, in unsere Gegend gekommen/). Was wir bis jetzt auf dem Borscht an Funden der Rössener Kultur haben ist nicht sehr viel. Nach freundlicher Mitteilung von Prof. Dr. E. Vogt in Zürich genügen sie aber, um sie mit Be- stimmtheit dieser Kultur.und zwar der sogenannten älteren Rös- sener Kultur, zuzuweisen. Die wichtigsten Funde der Rössener Ke- ramik vom Borscht zeigt Abbildung 9. Die ersten aufgefundenen Stücke (Abb. 9, 10 und 11), die vom gleichen Gefäß kommen, ließen uns zunächst, wegen der gekreuzten Strichverzierung, an Schussenried denken, wie wir es in der tiefsten Schicht auf dem Lutzengütle fanden. Doch waren die am Hals des Eefäfjscherbens Nr 10 vorhandenen Doppelstiche für unser Gebiet etwas Neues. Auch die Eefiißformen, soweit sie erkennbar sind, (Kugelbecher oder Flaschen (9 und 10) und Schüsseln oder Schalen (15 und 16) sind anders als bei den Funden auf dem Lutzengütle. Das schönste Stück (Abb. 9 Nr. 9) ist mit den tiefen , länglichen Ein- stichen und dem darunter über den Bauch des Gefäßes verlaufenden Zickzackmuster in Furchenftichtechnik besonders charakteristisch. Aehn- lich ist die Art der Verzierungstechnik bei den Stücken Nr. 8, 12 u. 17. Eine andere, bei den Rössener Gefäßen häusig vorkommende Verzierungsart ist die Randkerbung, auch diese ist mehrmals vor- handen (Abb. 9, 14. 15. 16. 18. 19). Einige Scherben haben Knub- ben (6. 7. 13), dabei sind zwei (7 u. 13) durchbohrt. Die Rand- scherben Nr. 1. 2. 3 sind unverziert, während das Stück Nr. 4 am Rande leicht mit Fingereindrücken gebellt ist. Etwas fremd mutet das Stück Nr. 5 an, das einen umgelegten, sonst aber unverzierten Mündungssaum besitzt; zusammen mit einem ähnlichen Stück vom gleichen Gefäß kommt es aus der tiefsten Schicht vom Feld 2. Scher- ben mit umgelegtem Mündungssaum haben wir auch auf dem Lutzengütle, sowohl in der Michelsberger- als auch in der Schus- senriederschicht gefunden, nur war dort der umgelegte R-and meist durch Fingereindrücke oder durch Einstiche verziert. Ebenfalls aus der tiefsten Schicht von Feld 2 kommt der Scherben Nr. 8, dessen Zugehörigkeit zu Rössen offenbar ist. Alle Scherben, die wir in der Rössener Schicht fanden, sind verhältnismäßig dünnwandig und 1> O. Paret. Das neue Bild der Vorgeschichte. Stuttgart 1946. S. ISö u. 204.
	        

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