Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1947) (47)

— 29 — Ausgrabung auf dem Borscht 1847. Von David Beck. Unter den bis heute bekannten prähistorischen Siedlungsplätzcn auf dem Eschnerberg ist der Hügel Borscht, in der Gemeinde Schellenberg, eine besonders auffällige Erscheinung. Als eine der höchsten nordöstlichen Kuppen des Eschnerberges (689 m ü. M.) ist er auch vom Tale aus gut sichtbar. Von der Höhe des Borscht reicht der Blick das Rheintal hinauf bis in die Gegend von Sargans und hinab bis an den Vodensee, weiter in das Jlltal bis gegen Bludenz. Andere wichtige Siedlungsplätze, das Lutzengütle und der Malaie ser auf dem südwestlichen Teil des Eschnerberges liegen kaum zwei Kilometer entfernt. Auch viele ebenfalls schon in prähisto- rischer Zeit besiedelte Höhen im Rheintal und im Jlltal sind vom Borscht aus gut sichtbar. Aber nicht allein die Möglichkeit auf der gut zu verteidigenden Höhe sicher zu wohnen, mag die frühen Sied- ler des Eschnerberges bewogen haben, hier ihre Hütten aufzuschla- gen! die mit fruchtbarer Löszerde bedeckten Terrassen und Abhänge, welche auf allen Seiten den Borscht umgeben, boten immer gutes Acker- und Weideland. Es ist eine bekannte Tatsache, dah besonders die Siedler der Jungsteinzeit und der Bronzezeit den Löhboden be- vorzugten, da er fruchtbar und leicht zu bearbeiten ist. Auf der West- seite des Borscht, wo in der heute versumpften Mulde im „Rietle" einst ein kleines Seelein war, stand jederzeit in der Nähe auch das nötige Wasser zur Verfügung. Da die Abhänge des Borscht heute bewaldet sind, ist die Wehr- haftigkeit des Hügels kaum mehr sichtbar. Nur auf der Westseite, gegen das Rietle zu, fallen die steilen Felswände auf (f. Bild in Jahrbuch 35. S. 97.) Auf der Ostseite ist der Fels nicht hoch und hätte allein keinen genügenden Schutz geboten. Im Laufe der Be- siedlung wurden deshalb auf dem Borscht verschiedene Wallanlagen errichtet, von denen im einzelnen noch die Rede sein wird. Die ganze Anlage ist in ein westliches Vorwerk und in die eigent- liche Hochkuppe gegliedert. Das Vorwerk war südlich und nördlich durch Wälle abgeschlossen. Der Wall auf der Südseite ist heute noch gut sichtbar, während der Nordwall wahrscheinlich vor einigen 2 *
	        

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