Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1946) (46)

In diesem Zusammenhang soll im Nachfolgenden noch über eine kleine Sondiergrabung berichtet werden, die der Berichterstatter schon im Herbst 1943 auf einem etwa in der Mitte zwischen Malanser und Lutzengüetlekovf gelegenen Hügel, Schneller genannt, vor- genommen hat. Der Schneller ist eine nur etwa 10 m breite, heute überwachsene und bewaldete Felsrippe und bedeutend niedriger als seine beiden Nachbaren. Auf diesem Hügel fielen uns schon lange die tiefschwarze Färbung des Bodens, sowie die häusig an der Ober- fläche liegenden, verbrannten kleinen Knochenstücke auf. Scherben waren oberflächlich kaum zu finden. In den zwei kleinen Sondiergräben, die in der Mitte des Platzes etwa 70 cm tief bis auf den anstehenden Fels geführt wur- den, fanden sich die in Abb. II abgebildeten Scherben, sowie viele kleine, verbrannte Knochenstücke. Die Scherben vom Schneller er- scheinen auf den ersten Blick von ganz anderer Art als die vom Malanser. Die vorherrschende Vrennfarbe ist dunkel bis grau oder braun, nur ein Stück (Nr. 1) ist rötlich. Alle Stücke sind aber ziem- lich dünnwandig, gut gebrannt und fein im Ton. An Verzierungsarten sind vorhanden-. Kerben an der Eefäß- schutter (Abb. II, 13 u. 14), eingestempelte Ringmuster (16 u. 17), ferner feine, kammstrichartige Riffelungen auf der Schulter (15), wobei wahrscheinlich senkrechte mit gekreuzten Mustern abwechseln (wegen ihrer Feinheit sind diese Riffelungen auf dem Bild nicht gut sichtbar) und schließlich wechseln (Scherbe 10) Ring- und Strich- muster. Das kleine rote Randstück (Nr. 1) hat neben einer um- laufenden Rille auch noch Kerben außen am Rand. Von den drei Stücken mit Boden (Abb. II, 7, 8, 12) haben zwei (7 und 8) einen stark ausladenden Bodenrand, das dritte aber nur eine geringe Auskehlung gegen die aufsteigende Wandung. Der Boden selber erscheint bei allen drei Stücken als Flachboden. Die bisher auf dem Schneller gefundenen Scherben machen einen ziemlich einheitlichen Eindruck und es scheint nicht, daß dort mehrere Perioden vertreten wären. Die Scherben dürften wohl der Latenezeit (Jüngere Eisenzeit) angehören, wobei wie immer in unserer Gegend der rätische Einschlag unverkennbar ist. Die bei den Scherben vorgefundenen stark verbrannten Knochen wurden dem zoologischen Museum der Universität Zürich zur Unter-
	        

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