Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1946) (46)

— 84 — auf den sterilen Lößgrund oder auf den Felsen. In sechs dieser Gräben fanden wir Kulturschichten. Im Nachstehenden etwas über die vorgefundenen stratigraphi- schen Verhältnisse und über die Funde. In Eraben I, am Ostrand des Platzes, zuerst ca. 20 cm Hu- mus, darunter eine 40 cm tiefe Fundschicht, braunschwarz gefärbt und spärlich mit kleinen Steinen durchfetzt. In der Kulturschicht lag ziemlich^ viel Keramik, jedoch keine Knochen. Von den Scherben könnte ein Stück (Abb. I, 16) der Keramik der sogenannten Me- launerkultur angehören; die girlandenartige Verzierung und der aufsteigende Rand (Schneppenrand?) lassen darauf schließen. Auch ein Stück mit einer durch Kerben verzierten Tragknubbe stammt aus diesem Graben. Das übrige ist Erobteramit von meist roter Brennfarbe. Graben II, direkt am Felsen. Oben 2V cm Humus, darunter eine ca. 5V cm mächtige Fundschicht mit sehr viel Keramik, aber gar keine Knochen. Die Färbung dieser Schicht ist braunschwarz. Der größte Teil der Scherben ist gleichartig mit denen aus Graben I, nämlich Grobkeramik, mit hellroter Brennfarbe. Die Randstücke sind oft mit Fingereindrücken oder Kerben grob verziert (Abb. I, 6, 12, 13, 15). Auffallend sind besonders noch ein großes Stück eines derben, roten Gefäßes mit breitem Henkel (Abb. I, 7), ferner zwei gratartig über die ganze Oberfläche mit Fingerkerben senkrecht und auer modellierte Scherben (Abb. I, 1 und 2). Es fehlen aber auch einige feinere Stücke nicht, die feiner im Ton und von grauer oder dunkler Färbung sind (Abb. I, 5, 8, 9, 11). Das auffallendste und schönste Stück aus Graben II ist die schwarze Scherbe mit Stempel- kerbschnitt, verziert durch Ring- und Dreieckeindrücke (Abb. I, 10). Bemerkenswert ist die große Menge Scherben aus diesem Graben. Diese Scherbenhäufung scheint sich nach IX 0 hin gegen Graben I fortzusetzen. Auch hier wurde bis in den Löß, bzw. bis auf den Fels gegraben. Graben III, westlich - ?m Felskopf, in der Mulde. Oben ca. 20 cm Humus, dann ca. 30 cm obere (braunschwarze) Fundschicht. In dieser fanden sich einige untypische Scherben, wohl am ehesten mit denen aus Graben I und II übereinstimmend. Diese Schicht ist nach unten durch eine unregelmäßige Steinlage sichtbar abgegrenzt,
	        

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