Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1946) (46)

— 76 — nur 5V cm unter der Grasnarbe. Die Abgrenzung einer Grab- aushebung konnte bei der Gleichartigkeit und Eleichfärbigkeit des Erdmaterials nicht festgestellt werden. Die Fundstelle wurde nach allen Seiten erweitert und untersucht, um allfällig weitere Bei- gaben, Erabeinfassungen oder weitere Gräber festzustellen. Von all dem war nichts vorhanden. Auf der Kuppe des Runden-Büchels lag also nur ein Einzelgrab, — möglich, das; in weiteren Abständen auf dem Hügel, sei es durch Zufall oder durch erweiterte Grabung noch mehr von diesen Vrandgräbern gefunden werden können. Die Scherben gehören, wie betont, zu drei Gefäßen, nämlich zu einem sehr einfachen Becher, einer verzierten Schüssel von be- sonderer Schönheit als Beigabe und einer größeren Bestattnisurne. 1. Der Becher hat eine Höhe von 65 mm, eine Breite oben von 105, unten am Fuß von 45 mm und trägt eine sogenannte Boden- marke, wie üblich mit zwei im rechten Winkel über die Boden- rundung gezogenen Ritzlinien, die sich gegen den Rand hin ver- dünnen oder ausgehen. Die Farbe des Tones ist graugelb, die Wandstärke verhältnismäßig massiv, 5 mm, im Fuß aber beträcht- lich verstärkt. Der Ton ist grob gemägert, Außen- und Innenseite mit glattem Ueberstrich. Die Form ist höchst einfach, immerhin gegen den Rand und Fuß mit fast unmerklich weich verlaufender Kehle. Der Mundsaum ist beidseitig glatt, innen breiter, außen schmaler abgeschrägt. Die vorhandenen Scherben zeigen alten aber gut er- haltenen Bruch und ergaben zusammenhängend ca. die Hälfte des Bechers. Die gleiche Art einfachster Keramik findet sich in den gleichalterigen Funden Tirols und Vorarlbergs sowie in der Schweiz nicht selten. 2. Die verzierte Schüssel hat eine Höhe von 60 mm, eine Breite oben von 100. mitten 106 und am Fuß 20 mm. Die Farbe ist gelb- rot, nach außen dunkelgrau angelaufen und mit schwarzen Brand- flecken. Die Form ist zierlich, zeigt unter dem Rand eine leichte Kehle und läuft dann mit mäßiger Aufwölbung unten spitz zu, den Fuß und Boden bildet eine kleine Delle. Das Gefäß ist dünn- wandig 2 (—3) mm und ist aus feinglimmerigem, mit Quarzsand gemasertem Ton geformt. Hohlkehle und Bauchung tragen reiche Strichverzierung. Das Ornament besteht aus zwei Horizontalbän- dern, ca. 10 mm breit mit je drei Ritzrillen. Das zwischen den Ban-
	        

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