Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1946) (46)

— 65 — geben. Die wichtigsten derselben sind das Maurer-Tobel, das Eschner- Tobel, die Nendler-Rüfi, die Forst-Rüfi, die Krüppel-Rüfi, die Tid- Rüfi sowie die Rappensteiner-Rüfi. Die Fläche, die heute von den Bachschuttkegeln von Vaduz bis Tisis eingenommen wird, beträgt ungefähr 8,5 km^. Diese Bachschuttkegel sind bewaldet und dienen im untersten Teil der Besiedlung, die wegen der Ueberschroemmungs- gefahr des Rheines nur hier angelegt werden kann. Tiefer ins Ge- lände eingeschnitten sind die südlich Triesen zu erwähnenden Eugger- boden-Tobel, Bad- und Lawena-Tobel, aus denen der Schindelholz- bach, der Badtobelbach und die ziemlich wasserreiche Lawena sich er- gießen. Letztere betreibt das Kraftwerk Lawena. Am Osthang des Dreischwesternzuges stürzen zur Samina auf Liechtensteiner Boden die Ziegerwald-Rüfi, das Branntwein- und Säßli-Tobel ab. Auf der rechten Talseite stürzen sich zahlreiche kleinere Tobel in die Samina. Das bedeutendste davon ist das Laui-Tobel. Schluchtartig ist die verengerte Oeffnung des Valorsch in die Samina. Auch das untere und mittlere Valorsch ist beidseitig stark durchtobelt. Manches dieser Tobel gleicht einer Felssturzrinne. Manchmal erscheinen ungeheure Blöcke in die Schluchtrisse eingezwängt. Sie stellen ungeheure Fels- sturzmassen dar, unter denen oft die brausenden Tobelwasser, mit kleinerem Geschiebe beladen, über die kleinen Sohlenschlitze in steiler Fahrt zutal schießen. Die meisten dieser kaminartigen Tobel sind infolge Steinschlages schwer zu begehen. Ungeheure Schottermassen werden durch diese Rinnen dem Hauptbache zugeführt und füllen bei normalen Niederschlagsverhältnissen das tiefste V-förmige Profil des Baches. Er mündet gleichsohlig in die Saminarinne. Nicht weit nördlich der Mündung des Valorsch liegt die Sperrmauer am Fall- eck, die uns ein gewaltiges Maß der Saminaverschotterung erkennen läßt. Bei meiner ersten Begehung der Samina war die Sperrmauer im Bau. Im Jahre 1914 sah man am Grunde der Mauer schon etwas schweres Geschiebe angestaut. Das Wasser stürzte durch einen Durchlaß. Auch das feine Geschiebe wurde mitgeführt. Als ich 1932 Wieder das Saminatal beging, waren die angestauten Schotter bis sast zur Mauerkrone heraufgestiegen. Eine weite Schotterebene er- füllte in südlicher Richtung den Talkörper und verhüllte seinen schluchtartigen tieferen Teil und das eingebaute schwere Geschiebe. In weiten Schlingen pendelt der Fluß durch die Schotterebene. Bis fast zur Mündung des Valorsch macht sich dieser Rückstau bemerkbar. 5
	        

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