Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1946) (46)

— 64 — vom Osthange des Schönberges bis auf den Moränenboden, der das oberste Valorsch rechtsseitig begleitet. Rechts- und linksseitig stehen Eehängeschutthalden von Partnachschichten und linksseitig auch Ani- sische Kalke an. Das Wurzelgebiet ist Arlbergkalk. Der größere Berg- sturz geht unterhalb des Schönberges vom Nordhang ins Valorsch- tal ab. Zu ihm gesellt sich unter Mittel-Valorsch noch ein breiterer Absturz aus dem dort anstehenden Hauptdolomit. Sein Blockmaterial setzt sich aus Anisischem Kalk, Flysch und Hauptoolomit zusammen. Durch diese Bergstürze, besonders die steileren und jüngeren, werden alljährlich ungeheure Eesteinsmassen zu Tal gebracht. Besonders durch die sommerlichen Wildwasser, die oft mit ungeheurer Gewalt die Sturzbahn herabschießen, kommt Bewegung in das starre, blok- kige Geschiebe. Mit kleinerem Eeschiebematerial übersättigte Wasser- fluten stürzen sich zwischen den mächtigen, scheinbar unbeweglichen Blöcken zu Tal und füllen einen Bach oder Fluß mit einem dick- flüssigen, braunen Brei, der erst allmählich wieder wie normales Wasser aussieht. Dabei verkleinern die stürzenden Wasser gröbere Geschiebe und unterwaschen allmählich die Unterlagen größerer Blöcke, die dann ins Rutschen, mitunter sogar ins Stürzen gelangen und manchmal zersplittert werden. Nur dort, wo der Eehängefall bedeutend verringert wird, gelangen die Stürze zur Ruhe. Dort wird das Blockgewirre allmählich verschottert und zum Schluß von Humus überlagert. Diese verwachsenen Bergstürze zeigen oft das Bild einer welligen, unregelmäßigen Wiese. Das Wasser aber fließt teils oberflächlich in oft stark gewundenen Läusen ab, teils ver- sickert es in dem ursprünglichen Stopfmaterial, um vielleicht weiter unten im Gehänge als sprudelnde Quelle zutage zu treten. Letzteres beobachten wir besonders häufig im Gebiet des Triesner-Bergsturzes. An den steilen Talhängen entwickeln sich kurze, steile Wasser- läufe, die mit den Niederschlägen mächtige Schuttmassen bei jedem Schlagwetter zutale bringen. Wir nennen diese kurzen, tief ins Ge- hänge eingerissenen Täler Tobel. Besonders die Westflanke des Dreischwesternzuges, die untere und mittlere Samina auf beiden Ufern und das untere und mittlere Valorsch zeigen diese charakte- ristischen Eehängerisse. Ganz anders sind der Oberlauf der Samina und des Malbun mit ihren geschlossenen glazialen Trögen gestaltet. Am Westabhange des Kammes Waldegg-Eipsberg haben die Tobel dem Talgehänge von Tisis bis Vaduz ein besonderes Gepräge ge-
	        

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