Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1946) (46)

— 58 — Inselberge emporragen Als solche gehören zur mittleren Gruppe der Kummen- und Montlingerberg, sowie der Felshügel der Neu- burg und das Bergle am Mündungswinkel der III, zur südlichen Gruppe in Vorarlberg der Ardetzen- und Schellenberg. Zu bemerken ist noch, daß die Kreideketten im Osten ein ost-westliches Streichen zeigen und kurz vor dem Rheintal nach Südwesten umschwenken. Alle neigen sich mit meist aufgebrochenem Scheitel etwas nach Nor- den, sind überkippt und werden an oder im Rheintal zu liegenden Falten, wie dies am Breitenberg bei Dornbirn gut zu beobachten ist. Dabei sind die Kreideketten von unzähligen Bruchspalten durch- zogen, die fast immer einen glatten Spiegel tragen, dessen Riefung die Richtung ehemaliger Verschiebung der Bruchstücke gegen einan- der andeutet. Die eigentlichen Ursachen der Rheintal-Bodensee- grabenbrüche liegen wohl in tieferen Vorgängen epochaler Natur. Es ist immerhin eigentümlich, daß gerade an der Grenze von West- und Ostalpen diese den ganzen Alpen eigenartige und in ihrer Ein- maligkeit bestimmte Dislokation eigen ist. Wir wissen, daß die Oft- alpen zum letzten Male in der Miozänzeit, die Westalpen in der Pliozänzeit eine Faltung erfuhren, daß also in diesen Zeiten der eine Teil ruhig, der andere bewegt war. An der Grenzzone der ruhigen und der in Bewegung befindlichen Teile muß es zu einer ungeheuren Zertrümmerung des ursprünglich bestandenen Eefüges kommen. Dieser Zerbrechensvorgang war wohl in der Lage, solche gewaltige Wärme zu entwickeln, daß große Teile der tieferen Erd- krustenzonen sialisch oder simatisch wurden, in flüssigen Zustand ge- rieten und gewaltsam ihren Ausgang an die Erdoberfläche suchten. Schmidle, der das Nordwestende des Bodensees genau untersucht, nimmt die Hegauvulkane, die heute völlig erloschen zu sein scheinen, als Essen dieser magmatischen Zone an. Hier also fand der unter bedeutendem Druck stehende magmatische Inhalt dieses subterranen Kanales statt und bildet dann nach seiner Erstarrung die charakteri- stischen Phonolithe. Nicht aus den Ueberlegungen ausgeschlossen darf auch der Umstand werden, daß das ganze Rheintal ein starkes Schüttergebiet ist. Besonders häufig wird das Nordwestende des Bodensees und die Eötznerbucht von solchen Erschütterungen be- troffen, die oft nur ganz engbegrenzter lokaler Natur sind. Ich habe eine Reihe von Beobachtungen und Forschungen in den Gymnasial- berichten des Feldkircher Bundesgymnasiums 1929—36 verössent-
	        

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