Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1946) (46)

— 40 — berg-Gewölbes fallen dort nicht gegen 8.0., fondern mit ungefähr 10" nach 8. 8. V. Der Schrattenkalk taucht dort endgültig unter die Rheinebene. Im 8. des Moränengebietes liegt schon der Vorarl- berger Flysch. An dieser Stelle wollen wir noch kurz der Tektonik des Schellen- berg-Gewölbes Erwähnung tun. Dieses Gewölbe verdankt seine Ent- stehung einem Druck aus Westen, was sich aus seinem Schichtenbau, vorzüglich ausgeschlossen am Nofler Steinbruch, erkennen läßt. Schon bevor wir die Bruchnische betreten, können wir am Nordwestfuße des Berges hinter dem Nofler Torggel mäßig ansteigende Seewer- schieser beobachten. Sie verlieren sich in dem den Berg überdeckenden Wiesengelände. Ihr Liegendes bilden Seewerkalke, die dann an der Bruchkante spitzwinklig auskeilen. Unter diesen liegen gebankte Gaultsandsteine, die durch die ganze Nordwestseite der Bruchwand in mäßigem Ansteigen die Bruchkante erreichen und ebenfalls spitz- winklig auskeilen. Als tiefst Liegendes beobachten wir den grob- körnigen Schrattenkalk, der ebenfalls in einer mäßig ansteigenden Berme die ganze Bruchwand durchzieht und unmittelbar unter der Bruchwandkante in horizontale Lage abbiegt. Leider verschwindet der Schrattenkalk unter mit Wald bestocktem Elaziallehm. Der Steilabfall des Schellenberges gegen Osten läßt bei näherer Durchforschung auf seiner ganzen Erstreckung horizontal ausstreichen- de Schrattenkalkbänke erblicken. Den Ostfuß der oberen Schellenberg- wand begleitet eine niedrig liegende Berme, die in allen Aufschlüssen den Schrattenkalk erkennen läßt und deren höchster Teil der Burg- berg von Tasters sein dürfte und die südlich vom Weiler Hub, etwa an der Landesgrenze ausstreichen dürfte. Wir haben es hier mit einer weit gegen 8.0. überliegenden Welle zu tun, deren Stirnteil niedergebrochen ist und noch zum geringen Teil in der vorerwähnten Berme, die tief liegende Tostner Niederung überragt. Auch das Schellenberggewölbe ist ein abgeteuftes Stück, das bei Entstehung des Rheingrabens selbst zerbrochen wurde. Noch einer Beobachtung ist hier zu gedenken. Die an der Bruchkante ziemlich spitzwinklig ausstreichenden Schichten sind wohl der beste Beweis für die ero- dierende Schleiftätigkeit des Gletschers, die immer wieder zu leug- nen versucht wird. Man kann sie zwar nicht in der übertriebenen Anschauung aufrecht erhalten wie einst, aber sie fast völlig zu leug- nen ist ebenso fehlerhaft.
	        

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