Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1945) (45)

— 84 - zwei silberne Kapseln ad oleum Catechumenorum et ad S. Crisma (für die hl. Taufe), ein großer silberner Löffel zum Taufen, ein paar silberne Opferkännchen, eine gut versilberte Krone und Szepter, ein ganz neues Damast-Meszgewand samt vier Kelchtüchern, ein rotsamtener mit Silber gestickter Versehbeutel, ein gutes Muttergotteskleid mit guten Borten, vier Alben, zwei Chorröcke und alle weißen Altartücher. Nach dem Bericht wurden alle andern Gegenstände in der Kirche zerschnitten und zerschlagen und der Eesamtschaden wurde ron Pfarrer Lutz mit 328 Gulden berechnet. Dem Raub entging der vom Feldkircher Bürger Leone im Jahre 1765 der Kirche geschenkte Kreuzpartikel, der sich heute in der Vürgerheim-Kapelle befindet und die schöne gotische Monstranz. Die letztere soll nach der Ueber- lieferung vom Mesmer Biedermann vergraben worden sein. Bil- der waren allem Anscheine nach keine in der Kirche vorhanden und an Statuen eine bekleidete Madonna, die mittlerweile wieder der Kirche zurückgegeben wurde. Aus der alten Maurer Kirche soll auch der „Gottvater" stammen, der am Giebel des Hauses Nr. 67 hängt. k) Schlußfolgerungen. Bei der alten Kirche fallen die Unterschiede in den Mauer- stärken bei Langhaus und Chor, dann das Vorstehen der Mauern, die den Chor vom Langschiff trennen und die Tatsache auf, daß der Chor gewölbt, das Langhaus aber eine flache Decke hatte. Es liegt nahe aus diesen Umständen darauf zu schließen, daß die Kirche in verschiedenen Zeitetappen erbaut wurde. Wie schon erwähnt, zeigt sie gotischen Stil. Sie paßte gut in die Landschaft und mit dem Holzturm und dem Vorhaus bot sie ein recht malerisches Bild. Wie wir aus den vorhandenen Akten wissen, bestand in Mauren bereits 1366 eine Kirche. Es ist nun nicht anzunehmen, daß zu dieser Zeit, als die Gotik erst langsam von Frankreich her den Westen Deutsch- lands eroberte, in unserer Gegend eine gotische Kirche errichtet wurde, sondern man darf annehmen, da ja die Kirche wahrscheinlich
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.