Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1945) (45)

— 82 — wie die beiden andern und wahrscheinlich in der Mitte einen Maß- wertpfosten auswies. Zn der Mitte des Chores stand der Haupt- altar, zu dem drei Stufen hinausführten. Links in der Mauer war eine kleine Mauernische, die wahrscheinlich als Sakramentshäuschen diente, wo die Monstranz und die Hostien ausbewahrt wurden, da ein gotischer Altar, wie er ursprünglich in der Kirche sicher vorhan- den war, keinen Tabernakel hatte. Der Bachmann'sche Querschnitt der Kirche ist dem Langhause entnommen, so daß wir aus diesem die Höhe des Chores nicht entnehmen können. In seinem Grundriß sind die Linien eingezeichnet, aus denen wir die Konstruktion des Gewölbes entnehmen können. Da aus allen Ecken des Chores Bo- genrippen ausstrahlen, ergibt sich in der Scheitelhöhe des Chores eine sehr interessante gotische Konstruktion. Nicht festzustellen ist, ob nur einfache nackte Eratecken vorhanden waren, oder ob auf den Graten noch die üblichen Rippen aufgesetzt waren. Auch die Sakristei war gewölbt. Diese war ein Raum von 85< auf 12 Schuh (2.69 auf 3,80 m) und hatte einen in die Mauer eingebauten Schrank (Tresorium) zum Ausbewahren der Meßgeräte. Das Licht erhielt die Sakristei durch ein Fenster auf der Nordseite. Die Höhe des Raumes ist nicht feststellbar. ck) Der Rheinberger'sche Grundriß. Aus diesem Grundriß sind einige Differenzen, die sich gegen- über dem Bachmann'schen Grundriß ergeben, zu erwähnen, ebenso noch einige Details, die uns das Bild der alten Kirche vervoll- ständigen. Der Grundriß zeigt nicht die Eckpfeiler beim Chor und nur zwei Fenster, anstatt der vier bei Bachmann. Auch die Maße des Chores stimmen nicht, da z. B. die Breite mit 17 X> Schuh an- gegeben ist und es kommt auch die Schönheit der Anlage des alten Chores nicht so zur Geltung. Ferner ist das alte Beinhaus in den Grundriß nicht aufgenommen, da man wahrscheinlich bei der von Rheinberger vorgeschlagenen Aenderung der Kirche das Bcinhaus aujlassen wollte. wertvoll sür das Bild der alten Kirche ist die Einzeichnung der ^irchenbänke. Darnach war in der Mitte ein 3 Schuh breiter Gang und die Bänke waren je 7 Schuh lang und gingen bis an die Seitenmauern. Auf der linken Seite waren 16 und auf der rechten 17 Bänke.
	        

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