Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1945) (45)

- 69 — Wetzlar anstrengte. Der Prozeh hatte aber keinen Erfolg, da mitt- lerweile die Herrschaften Vaduz und Schellenberg verkauft wurden und die Vermögenslage der Grafen von Hohenems hoffnungslos war. Der Bau des Pfarrhauses war ursprünglich auf 666 Gulden veranschlagt gewesen. Als aber das Kloster allein bauen mußte, wurde das Pfarrhaus um den Betrag von 162 fl 55- Kreuzer aus- geführt und-so war es kein Wunder, daß schon am 16. April 1762 der Bischof an das Oberamt berichtete, daß das Pfarrhaus „zu Haussen falle". Nun scheint, daß in diesem Jahre noch am Pfarrhaus und am Stall repariert wurde, mit einem Kostenaufwand von wieder 102 fl, wovon der Fürst die Hälfte bezahlte und auch 1739 bezahlte der Fürst die Hälfte der Reparaturkosten für den Stall. Im gleichen Jahre, am 23. September 1739, ersuchte Pfarrer Wolf den Bischof, daß er ihm helfe, daß der Pfarrhof gebaut werde. Auf die Intervention des Bischofs beim Oberamte am 15. Juli 1745 antwortete dieses ablehnend, weil das Kloster Weingarten früher allein gebaut habe. Damit ruhte die Angelegenheit wieder bis zum Jahre 1750. Pfarrer Wolf schrieb nun an den Abt von Ottobeuren, daß das Haus unbewohnbar geworden sei. Der Abt erklärte sich bereit zu bauen, wenn der Fürst die Hälfte bezahle. In der Folge käm es zu einer Tagsatzung unter Dekan Fröwis, Pfarrer von Schaan, bei welcher alte Leute von Mauren aussagten, daß das Kloster allein bauen müsse, da der schlechte Neubau im Jahre 1676 rcm Kloster allein errichtet worden sei. Dann geschah nichts mehr bis zum Jahre 1761. Das Oberamt zeigte nun ein Einlenken und war bereit zum Bau beizutragen, aber es kam zu keiner Einigung. 1765 schrieb der Bischof an den Abt von Ottobeuren, daß der Bau- zustand des Pfarrhauses nun so sei, daß der Pfarrer auswärts wohnen müsse> was er nicht dulden könne. Ebenso berichtete der Bischof an den Fürsten Wenzel, welcher auf Antrag des Oberamtes ablehnte. Dann kam es zu einer gerichtlichen Untersuchung des Falles durch das Ordinariat, bei der der ehemalige Pfarrer Kapitel von Mauren einvernommen wurde und auch die Schwester des in- zwischen verstorbenen Pfarrers Wolf, welche aussagte, daß ihr Bru- der aus Eigenem viel in das Haus hineingesteckt habe, um dessen Zusammenbruch zu verhindern. Das Ergebnis dieser Untersuchung war so, daß Fürst Wenzel neuerdings ablehnte. Nun verwendete
	        

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