Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1945) (45)

— 157 — den zeigten sich im Profil nur wenige. Als nächster Horizont folgt eine Schicht mit blockigen Steinen, die 260 cm von der Felswand entfernt beginnt, und gegen Osten an Stärke zunimmt. Die oberste Partie sieht fast wie ein Steinpflaster aus, zeigt aber gegen Osten Verstürzungscharakter. Wir werden darüber weiteres hören. Dar- unter folgt eine 40 cm starke ausgesprochen lehmige Schicht mit wenig Steineinschlüssen. Sie ist nach Westen etwa in der Aus- dehnung des Blockhorizontes festzustellen. Ein Nachweis dieser drei Schichten ist im Westteil des Profiles nicht möglich. Das muhte seinen Grund haben und stellte bestimmte Fragen für die an- schließende Flächengrabung. Wenn andere Epochen als die Eisen- zeit, also etwa die Bronzezeit, vertreten wäre, so käme dafür nur die Basis des bis jetzt beschriebenen Schichtaufbaues in Frage. Die Analyse der Funde muß darüber Auskunft geben. Hingegen ist sicher, daß darunter nun unmittelbar die Ablagerungen der stein- zeitlichen Besiedlung folgen. Im ganzen gesehen sind sie in den Farben klarer als die oberen und führen viel weniger Steine. Die Farbunterschiede sind eigentlich sehr erstaunlich und nicht immer leicht erklärbar. Die oberste neolithische Schicht ist schwarz, humös, stellenweise etwas schmierig. Es ist der Horizont der Horgener Kultur. Die Ablagerung läßt sich klar bis an den Fels verfolgen, wo sie aber viel weniger mächtig ist. Die Basis senkt sich außerordentlich regel- mäßig und setzt sich recht scharf gegen die folgende Schicht ab, die mit 1 Meter Mächtigkeit zweifellos die bedeutendste ist. Große Partien sind nahezu steinfrei. Der Eesamtton ist grünlich, doch sind Nuancen erkennbar. Schon aus den früheren Grabungen ist sie gut bekannt und nach den Funden als Michelsberger Schicht bezeichnet worden. Ging die schwärzliche Farbe der Horgener Schicht auf starken Aschengehalt zurück, so mutz die grünliche Farbe dieser Ablagerung auf organische Abfälle zurückgehen, in die allerdings auch viele Holzkohlenstückchen eingestreut sind. Eine Gliederung der Meterschicht ist möglich durch dünne Lehmstreifen, die auf große Länge zu verfolgen sind. Es sind drei wesentliche zu erkennen, zwei im Innern und eine an der Basis. Ob die drei sich ergebenden Schichten auch effektiven Unterschieden im Michelsberger Kultur- bestand entsprechen, muß wiederum die Analyse der Keramik er- geben. Heute vermag ich noch keine Auskunft darüber zu geben.
	        

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