Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1945) (45)

— 155 — wurde genau registriert und ergaben brauchbare Hinweise für den flächigen Schichtabbau, den wir planten. Diese Profilwand wurde während der ganzen Grabung stehen gelassen. Denn Einzelheiten, die in der Fläche oft schwer festzulegen waren, wie etwa die ver- schiedenen Schichten des Michelsberger Horizontes mußten immer wieder am Profil überprüft werden können. Aus dem gleichen Grunde wurde auch unserer Ausgrabungsfläche nicht in einem Zuge untersucht, sondern in zwei Teilen ungleich rasch abgebaut, um gewisse Fragen immer erneut kontrollieren zu können. Ich gehe deshalb bei meiner Beschreibung vom südlichen Ostwestprofil aus. Südliches Ostwestprofil (I). Es beginnt an der westlichen Felswand und erreicht gegen Osten noch nicht den tiefsten Punkt der Siedlungsschichten. Abb. 2 zeigt, daß es sich um ein ausgesprochen lebhaftes Profil handelt, bedeutsam in seinem Aufbau nach Steingehalt und Farben. Beo- bachtungen aus den früheren Grabungen, die uns Herr Beck lieferte, unterstützten unsere Interpretation. Doch führten die sorgfältigen Untersuchungen 5er Horizonte bereits in diesem Stadium weiter. Wir geben die Beschreibung der Schichten von oben nach unten, also nicht im Sinne der ursprünglichen Ablagerung. Die obersten 2V cm (Schichtdicke jeweils am Ostrand gemessen) bestanden aus schwärzlichem Waldhumus nahezu ohne Fundein- schlüsse und mit sehr geringem Steingehalt. Darunter beginnen sofort die archäologischen Schichten, und sie gehen ohne sterile Zwischenlagen bis auf den natürlichen Grund. 130 cm umfassen die eisenzeitlichen Schichten. Sie zerfallen in mehrere Horizonte, deren einwandfreie Datierung erst nach genauem Studium der Kleinfunde möglich sein wird. Sicher spielen aber Hallstattzeitliche Scherben dabei die Hauptrolle. Die oberste Partie wurde von bräun- lich-humösem bis leicht lehmigem Material gebildet, das ziemlich viele kleine Steine enthielt, die offenbar nicht von Menschenhand absichtlich hergebracht wurden. Man möchte eher an Verwitterungs- material von der westlichen Felswand denken. Sollte das feuchtere Klima der Hallstattzeit ein vermehrtes Abbröckeln durch Frost- wirkung mit sich gebracht haben? Dazu würde gut passen, daß wir in der Wandnähe einige größere Steine feststellen konnten. Scher-
	        

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