Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1944) (44)

— 32 — das? Peter Kaiser Abgeordneter in Frankfurt und im Landtage war, wohin ihn das Vertrauen des ganzen Volkes gewählt hatte. Wie Mcnzinger stellten sich auch seine Nachfolger im Amte zu Peter Kaiser ein. Sein erklärter Gegner war Kabinettsrat In der Maur, der von seinen gewiß unbestrittenen und großen Verdiensten um das Land bezüglich Ausbau der Verwaltung, Gesetzgebung und Schulwesen abgesehen, doch noch in diesem Jahrhundert am liebsten die Rückkehr des Absolutismus gesehen hätte. Er wirft Peter Kaiser eine abfällige, von Parteigeist erfüllte Kritik an den hiesigen Ver- hältnissen vor, sagt von seinem Eeschichtswerke, daß es stellenweise geradezu pamphletischen Charakter annehme, und führt zur Charak- terbeschreibung Peter Kaisers an, was ihm in der seinerzeitigen An- zeige des Basischen Außenministeriums vorgeworfen wurde. Wenn auch seine Freunde aus der Kampfzeit des Jahres 1848 und seine Verwandten ihn nicht vergaßen und die glücklichen Besitzer seines Buches von Zeit zu Zeit an ihn erinnert wurden, so bewirkte doch die behördliche Stellungnahme, daß nähere Kenntnisse seines Le- bens und Wirkens dem Volke entschwanden. Wir aber, die heutige Generation, die wir das Glück haben, die staatspolitischen Ideale Peter Kaisers in unserm Lande ver- wirklicht zu sehen, denen die Heimat und ihr Wohl Lebenszweck geworden ist, und die wir durch Peter Kaisers Eeschichtswerk erfahren haben, welch gütige Vorsehung uns im Laufe der Jahrhunderte zu dem werden ließ, was wir heute sind, denn auch wir sind Glieder einer lebendigen Kette, die uns in die Vergangenheit sührt, wir wollen das Andenken an diesen großen Liechtensteiner hochhalten Wenn wieder eine Landeskunde geschrieben wird, dann darf dein Satze „Mauren ist der Geburtsort Peter Kaisers" beigefügt werden, „jenes Mannes, der mithalf, unser glückliches Liechtenstein zu schas- sen." Die Gedenktafel, die wir heute an seinem Eeburtshause ent- hüllten, soll uns aneifern, unsere Geschichte und damit unser Land hochzuhalten, sie soll uns aber auch eine Mahnung sein, daß wir dem Beispiele, das uns dieser große Sohn unseres Landes durch sein Leben und Wirken gab, namleben und damit dienen wir alle unserm teuren Liechtenstein.
	        

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