Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1944) (44)

— 272 — iurata»; aus der Mitte des 15. Jht. von Joh. von Nürnberg, dem Schreiber des Cart. A.: «Compromissio dni. Prepositi Capitulo Curiensi / Jurata. / C. 6. > Neuzeitliche Signatur: «NO. 10.», mit Bleistift: «N° 1». Abschrift. Cartularium magnum A. im Bischöflichen Archiv Chur, fol. 43 unter den «Episcopalia» und unter der Rubrik: «C 6. Conpromissio Prepositi Ecclesie Curiensis Capitulo facta Qualiter 'qüilibet tenetur Canonicos cum hominibus rebus / et bonis eorum protegere Statuta seruarev'Bona ecclesie sine consensu Capituli non alienare Altare sancte Katherine /••prouidere cum ceteris inferius contentis.» Dem Text folgt eine Urkunde Bischof Hartmanns von Chur, aus dem Hause Werdenberg-Sargans zu Vaduz. Druck. Mohr, Codex diplomaticus III (1858) n. 175, aus Cart. A. Regest. Krüger, Die Grafen von Werdenberg, in Mitteilungen zur Vaterländischen Geschichte XII (St. Gallen 1887) Reg. 422, aus Mohr a. a. 0., mit Vermerk zum Aussteller Graf Heinrich: «Hier ist sicher Hartmann statt Heinrich zu lesen». Literatur. P. Diebolder, Graf Heinrich I. von Werdenberg-Sargans zu Vaduz, Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, 1935, S. 13 und 34 Anm. 42. Anmerkung. Krüger a. a. 0., S. 311 sagt: «In einer Urkunde von 1374, in welcher ein 'Hainricus comes de Werdenberg de Sanegans' als 'pre- positus ecclesie Curiensis' genannt wird, ist sicher statt 'Hainricus' 'Hartmannus1 zu lesen, da Heinrich dem weltlichen Stande angehörte und ein zweiter Hein- rich von Werdenberg-Sargans damals nicht existierte, Heinrichs Bruder Hart- mann dagegen schon 1360 in den Johanniterorden eingetreten war und als späterer Bischof von Chur 1374 wohl 'prepositus Curiensis' sein konnte.» Iii diesem Fall würde es sich also um einen Verschrieb handeln. Hiefür könnte sprechen, dass Johannes von Nürnberg im Cart. A. des Bischöflichen Archivs Chur die Urkunde zu einer solchen des Bischofs Hartmann stellt und sie unter die «Episcopalia» einreiht. Hiegegen zitiert Diebolder a. a. 0. eine Bulle Papst Gregor XI. (Cartellieri, Regesten der Bischöfe von Konstanz 2, S. 401 n. 6263), worin der Papst, nachdem sich Graf Heinrich von Sargans-Vaduz tatsächlich um die Stelle eines Churer Dompropstes beworben hatte, den Bischof von Konstanz, Heinrich III. von Brandis, beauftragt, die Wahl des Churer Domkapitels zu bestätigen, sofern er den Heinrich von «Sarganza» als tauglich für diese Stelle beurteile. Die angezogene Urkunde Gregor XI. redet ausdrücklich von «Hein- rich, einem Laien des Bistums Chur», was ja Hartmann als Johanniter nicht gewesen wäre. «Und wenn man bedenkt», fährt Diebolder fort, «dass Heinrich I. sich erst 1386/87 mit Katharina von Werdenberg-Heiligenberg vermählt hat, so besteht die Möglichkeit doch, dass er als nachgeborener Sohn sich zuerst um eine Versorgung mit einer geistlichen Stelle umgesehen hat. Der Fall ist ja nicht selten, dass Adelssöhne zuerst geistliche Stellen übernahmen, ohne sich weihen zu lassen und dann zurücktraten.» 1 Heinrich von Sargans. Herr zu Vaduz; vgl. obige Anmerkung. 2 Sargans.
	        

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