Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1944) (44)

— 261 — Familienverbände mögen nur in Liechtenstein vorgekommen sein, grössere ragen darüber hinaus oder dahin hinein. Die Fülle des Urbarienstoffes zwang uns den Vergleich auf Chur zu beschranken, er könnte aber bedeutend aus- geweitet werden. Nirgendshin drängt sich der Vergleich der liechtensteinischen Familien- namen mehr auf, als zum alten Gebiete Churrätiens hin. Auch Familiennamen, die in den Urbarien nicht vorkommen, verraten deutlich ihre churrätische, resp. walserische Verwandschaft, so z. B. die heutigen Geschlechter Bargetze, Bärtsch^ Batliner, Dünser, Eberle, Gstöhl, Heeb, Hübe, Hilti, Jäger, Jehle, Kriss, Latern- ser, Malin, Marogg, Nä'scher, Quaderer, Schädler, Schierscher, Schlegel, Senti, Tanner, Thöny, Tschetter, Tschohl, Walch, Walser. Entscheidend war zu dieser ergänzenden Feststellung weniger die Namensform, als das anderweitige Vor- kommnis. Aus der Namensform lassen sich unter den abgegangenen Geschlech- tern etwa noch als rätisch erkennen: Bathenny, Bonuzer; Gahaini, Gappazol, Grüschli, Grüschner, GurtnatBch, Jutschet, Castelberg, Maress, Mastrai, Nasal, Pargant, Restle, Schalgett, von Schiers, Tschabrun, Tschann, Tschöntsch; eher aus anderweitigem Vergleich hingegen: Aier, Balzer, Bläsi, Brenn, Burtscher, Fetzer, Fill, Grünenfelder, Jon, Jos, Juen, Kaufmann Lifer, Manhart, Pfeiffer, Purtscher, Rötiner, Sulser, Täscher, Wagner, Weiss usf. Es erhellt hieraus, dass für die Anfangsgeschichte der Liechtensteiner Geschlechter stets mit Vor- teil auch die bündnerischen, sarganserlandisch-werdenbergischen und vorarl- hergischen Urbarien und Urkunden herbeigezogen werden. 1 Meier ursprünglich dort, wo Meierhöfe bestanden, so als Name in der Umgehung nachweisbar zu Chur, Mels, Quarten, Altstätten usf. Ueber Maier^ Majer, Meier, Meyer in Liechtenstein vgl. J. Ospelt, Jahrbuch des Histor. Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, 1939, S. 98. 2 e über o. 3 Vgl. im Bischöflichen Archiv Chur (die Urkunden von denen wir unten- stehend nur das blosse Datum angeben, befinden sich alle in diesem Archiv) Urkunden vom 29. September 1386 (Mohr, Cod. dipl. 4 n. 97), 5. Dezember 1398, grosses Urbar des Domkapitels von 1393 (Mohr, Die Urbanen des Domkapitels zu Chur, S. 42ff.; Bergmann, Beiträge zu einer kritischen Geschichte Vorarlbergs, S. 139 ff.). Im Sarganserland seit dem 15. Jht.; heute zu Mels, Vandans, Wangs, Zizers. Für Liechten- stein s. Ospelt a. a. 0., S. 114. 4 Vgl. Rätisches Schuldverzeichnis v. 1325 (Wartmann, Rätische Urkunden, S. 46018), Urkunden von 1338 Dez. 5 (Mohr, 2 n. 254), 1343 Jan. 8 (ebd. n. 282), 1343 Febr. 19 (ebd. n. 287), 1347 Dez. 27 (ehd. 3 n. 28), 1363 (ebd. n. 112), 1380 Febr. 14 (ebd. 4 n. 22), 1380 Juni 23, 1382 Jan. 15 (ebd. n. 46), 1384 Juli 4 {ebd. n. 76), 1386 Febr. 9 (ebd. n. 92), 1390 Nov. 30 (ehd. n. 162), 1395 Jan. 14 (ebd. n. 190), 1395 Febr. 1 (ebd. n. 191), 1395 April 27 (ebd. n. 198), Urbar von 1393 ff. Später Brock in Feldkirch. Für das ausgestorbene Liechtensteiner Geschlecht Ospelt a. a. O., S. 76.
	        

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