Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1943) (43)

SS — Fürst Maximilian Anton gestorben und Fürst Anton Florian wurde Besitzer des Eundacker'schen Familienfideikommisses. Als auch Fürst Johann Adam im folgenden Jahre starb, erhielt Fürst Anton Florian auch das Karlinische oder Majorats-Fideikommiß und er wurde Regierer des Hauses. Er nahm die Bemühungen um Aufnahme seines Geschlechtes in das Reichsfürstenkollegium, das seinen Sitz in Regensburg hatte, auf und es gelang ihm, diese Be- strebungen infolge des Ansehens seines Hauses und seiner Verdienste durchzusetzen. Um aber diesen Sitz auch für seine Nachkommen sicher- zustellen, schloß er mit seinem Neffen Wenzel den Tausch mit den Herrschasten Vaduz und Schellenberg ab und so wurden diese bei- den Herrschaften am 23. Januar 1719 zum Reichsfürstentum Liech- tenstein erhoben. Die Urkunde, die darüber ausgestellt wurde, be- stätigt alle Vorrechte des fürstlichen Hauses, darunter auch da^ Palatinatsdiplom. In der Person des Fürsten Anton Florian wurden die bisher geteilten Fioeikommisse der Linie des Fürsten Karl und des Fürsten Eundacker vereinigt und alle diese Besitzungen zusammen mit dem Fürstentum Liechtenstein, welches als unveräußerlicher Besitz er- klärt wurde, bildeten in der Zukunft das Majoratsfioeitommiß und ging immer in den Besitz des Regierers des Hauses über. Fürst Anton Florian hatte sich 1679 mit Barbara Eleonora Gräfin Thun vermählt. Dieser Ehe entsprossen 11 Kinder, aber nur ein Sohn überlebte den Vater, der am 11. Oktober 1721 in Wien starb. Fürst Joseph Johann Adam, der als 6. Kind am 27. Mai 1696 geboren wurde, übernahm das gesamte Erbe nach seinem Vater. Noch jung an Iahren ging er nach einer längeren Reise durch Italien zu seinem Vater nach Spanien, wo er unter dem kaiserlichen General Starhemberg diente, dann in die Nieder- lande und nach England, nahm an den verschiedenen Schlachten gegen die Franzosen in den Niederlanden teil und kehrte 1713 nach dem Frieden von Utrecht wieder nach Wien zurück. 1723 wurde er kaiserlicher geheimer Rat, aber bald zog er sich von der Politik zurück und widmete sich ganz der Verwaltung seines ausgedehnten Besitzes. Fürst Joseph, wie er gewöhnlich genannt wird, war vier- mal verheiratet, jedoch nur aus der ersten und dritten Ehe stammen Kinder. Er selbst starb erst 42 Jahre alt am 17. Dezember 1732
	        

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