Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1943) (43)

— 48 — Die hervorragendsten Vertreter des Geschlechtes in dieser frühe- ren Zeit sind: Heinrich I.. f 1266, erwarb 1249 die Herrschaft Nikolsourg mit Eisgrub, war Landammann der Steiermart, Heerführer in Polen und Ungarn. Heinrich II.» f 1312, nahm entscheidenden Anteil an der Schlacht bei Dürnkrut, die die Macht Habsburgs begründete. Johann I.. f 1398, Hofmeister der Herzöge von Oesterreich, genannt „der gewaltige Hofmeister", vergrößerte den Besitz durch Erwerbung von Lundenburg 1385, Feldsberg 1395, Wilfersdorf 1406, trat besonders hervor als Unterhändler der Herzoge und Schiedsrichter. 1395 wurde Johann I. plötzlich entlassen, da die Be- sitzer von Reichslehen den Herzögen von Oesterreich nicht mehr ge- nehm waren, und es wurden alle Reichslehen sowie die Besitzungen südlich der Donau den Liechtensteinern abgenommen. Georg II.. f 1392, Kammermeister der Herzöge von Oesterreich. Hartneid IV., f 1396, Hauptmann in Steiermark. Christof I., f 1413, kämpfte mit den Franzosen gegen die Engländer, erhielt dafür eine französische Pension von jährlich 1000 Kronen. (Dichterisch verwertet von Freiherr v. Zedlitz.) Georg III.. f 1419, Kanzler der Universität Wien, wurde 1390 Bischof von Trient, Kardinal. Christof III., f 1506. Landmarschall und Erbschenk, kaiserl. Rat. Georg VI., f 1548, Artilleriemeister, oberster Feldhauptmann. Um das Jahr 150V bestand das Geschlecht der Liechtenstein aus drei Linien: die erste, Christof III. und seine Nachkommen saßen auf Nikolsburg; die zweite, Georg VI. und sein Bruder Erasmus auf Steiereck in Oberösterreich und die dritte, Hartmann I., aus Feldsberg. Die Steierecker Linie starb 1548 mit Georg VI., der 4 Töchter hinterließ, im Mannesstamme aus; die Nachkommen Christof III. verkauften 1560 die Herrschaft Nikolsburg und ließen sich dann in Neustadt in Mähren nieder. Diese Linie blühte noch weiter bis 1688, als die beiden letzten Vertreter in den Türken- kriegen fielen,' sie nahm jedoch an der Standeserhöhung des Hauses zu Beginn des 17. Jahrhunderts keinen Anteil.
	        

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