Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1942) (42)

— 83 — von Eutenberg und Castels bei Mels bekannt sind. Etwas erstaunt hat mich der grosze Anteil an keltischem Fundgut. Namentlich die Eraphittonkeramik ist reichlich vertreten und auch der Besenstrich kommt vor. Damit bestätigt sich meine Auffassung, daß die Räter starken keltischen Einflüssen ausgesetzt waren, die umsomehr zurück- treten, als die Siedlungen sich von den keltischen Kerngebieten ent- fernen. Ich gewinne auch auf dem Lutzengüetle den Eindruck, dasz diese Einflüsse sogar auf keltische Einwanderung und Vermischung mit den Rätern zurückzuführen seien. Daher mag es auch kommen, dasz gelegentlich rätische Siedlungen in den Grenzgebieten vor- kommen, die sich von keltischen Einflüssen sozusagen völlig frei hal- ten konnten. Hier, muß man annehmen, haben die ansäßigen Räter den einwandernden Kelten die Aufnahme in ihr Volk verweigert." Herr Keller betont, daß er diese seine Ausführungen nur als vorläufig betrachte und daß eine weitere Vermehrung des Fund- gutes hie und da das Bild etwas ändern könnte. Er hält dafür, daß eine weitere Untersuchung des Platzes von größter Bedeutung wäre, diese sollte durch eine flächenweise Abtragung geschehen, die sich an den jetzt offenstehenden Profilen zu orientieren hätte. So sehr der vielversprechende Anfang der Grabung auch zur Weiterführung der Arbeit verlockte, mußte doch für dieses Jahr Schluß gemacht werden. Es ist beabsichtigt, die Grabung im Jahre 1943 fortzusetzen und wurde deshalb der größte Teil der ausge- grabenen Fläche nicht wieder zugeschüttet. Insofern ist also die diesjährige Grabung mehr als Oriew tierung und Sondierung zu betrachten, die es ermöglichen wird, weiterhin planmäßig zu arbeiten. Es ist anzunehmen, daß die Hütten der verschiedenen Besiedlungsperioden mehr gegen die Platz- mitte zu standen. Es wird also zunächst nach den Grundrissen der Wohnbauten gesucht weden müssen. Dann muß aber auch noch fest- gestellt werden, ob der Platz auf den von Natur aus nicht geschütz- ten zwei Seiten durch Wälle befestigt oder ungeschützt war. Es ist naheliegend, nach Parallelen zum Lutzengüetle in un- serer Nachbarschaft zu fragen. Dabei muß in erster Linie an den Hügel Castels bei Mels im Sarganserland gedacht werden. Auch Herr B. Frei, Reallehrer in Mels, der verschiedene Grabungen
	        

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