Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1942) (42)

— 76 — dem Gebiet der Gemeinde Eschen und trägt die Grundbuchbezeich- nung. Waldbuch II Fol. 562, Kat. Nr. 14/VIlIs. Die Fläche ist bewaldet, der Waldbestand ist etwa vierzig Jahre alt. Um nun festzustellen, ob es sich bei den hier immer wieder gemachten Funden um Abräummaterial von oben oder um das Vorhandensein einer einstigen Siedlung handelt, beschloß der Histo- rische Verein eine Grabung vorzunehmen. Diese wurde Ende Sep- tember und Anfang Oktober 1942 durchgeführt. Sie führte zu über- raschenden und kaum erwartet schönen Ergebnissen. Es war beabsichtigt, zwei Quergräben und einen Längsgraben über den Platz zu ziehen: die unerwartet große Mächtigkeit der Kulturschichten, die sich bald zeigte, ließ diesen Plan dann aller- dings nur zum Teil zur Ausführung kommen. Mit Graben I (siehe Situationsplan) wurde die Grabung am östlichen Felsen begonnen. Sofort setzten auch schon die Scherben- funde ein. Wenn diese auch zunächst noch keinen einheitlichen Charak- ter trugen, so zeigte sich doch bald, daß sie hauptsächlich der jüngeren Eisenzeit oder La-Tene-Zeit (ca. 460 —15 v. Chr.) angehörten, also Material der rätischen und keltischen Kulturen, wie es sich auch auf andern bereits untersuchten Fundstellen in unserem Lande vor- fand (Eutenberg, Borscht, Lutzengüetlekopf). Daneben zeigte sich aber gleich von Anfang an schon allerhand Material, das einer früheren Zeit zugehören mußte, so ein roter Scherben, verziert mit eingeritzten hängenden Dreiecken, die mit einer weißen Masse, wahrscheinlich Knochenmehl, ausgefüllt waren. An einer andern Stelle wurde ein Randstück mit Einstichen, die ebenfalls eine weiße Füllung haben, gefunden (s. Tafel IV, oben Mitte). Diese und andere hier vorgefundene Scherben erwiesen sich als der späten Bronzezeit zugehörig. (S. Tafel III und IV.) Sieben Meter westlich vom Fels stießen wir in einer Tiefe von 40 cm aus eine Steinschichtung, die ganz den Eindruck einer Mauer machte. Zunächst wurde aber der Graben zwischen dem Fels und der Steinschichtung bis auf den fundleeren Grund ausgehoben. Bis in zwei Meter Tiefe fanden wir immer wieder reichlich das gleiche Scherbenmaterial und als erstes Bronzestück ein 5V- cm langes, abgebrochenes Stück einer Nadel oder Fibel.
	        

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