— ßl — Esche, Buche. Lärche. Fichte und Birnbaum. Auf der einen
Breit- seite ist gewöhnlich das Hauszeichen des Besitzers eingekerbt, oft in Verbindung mit den Initialen des Namens. Es sind dabei aber auch eine Anzahl Beigla, die den mit Tinte ausgeschriebenen Namen und
die Hausnummer des Besitzers tragen. Das sind die neueren Beigla,
die erst nach Einführung der
Hausnummern, also nach 1809, angefertigt wurden, bzw. ältere und unbrauchbar gewordene zu ersetzen hatten.
Auf diesen neueren Beigla fehlen oft
die Haus- zeichen, da
ja diese mit Einführung der Hausnummern immer mehr außer Gebrauch kamen. Eine Anzahl Beigla trägt das Hauszeichen auf einer Schmalseite. Auf der andern
Breitseite ist dann die An- zahl der Weiderechte (ganze,
halbe unv Viertels Anteile) verzeichnet. Ein eingekerbter Querstrich über das
ganze Holz bedeutet eine ganze, ein
halber Querstrich eine halbe Weide und ein
„Stupf", d. i. ein kleiner Einschnitt in der Mitte
des Holzes, etwa 0,5 cm lang, bedeutet V« Weideanteil. Alle Beigla haben oben ein rundes oder viereckiges Loch zum Aufreihen an einer Schnur. Manche Beigla sind ganz einfach gearbeitet,
andere sind schön geschnitzt und ver- ziert, je nach dem Kunstsinn des Besitzers, der die
Beigla selbst ausarbeitete. Die Besitzkerben wurden dann unter behördlicher Auf- sicht angebracht, bzw. verändert.
Wenn sich die Weideanteile ver- mehrten, durch Kauf oder
Erbschaft, so wurde auch die Anzahl der Kerben auf der Beigla entsprechend vermehrt; bei einer Ver- minderung des Besitzes an Weiden wurden die Kerben
wegge- schnitten. So sind manche Beigla durch fortwährende Besitzverän- derungen und Nachträge allmählich dünner oder kürzer geworden, je nachdem wegfallende Anteilkerben von der Fläche oder von der Länge
des Holzes weggeschnitten wurden. Es ist deutlich ersichtlich, daß die Beigla nicht alle gleich alt sind und
daß sie nach Bedarf immer wieder erneuert wurden. Oft tragen sie noch die Namen früherer Besitzer, der Großväter oder Urgroßväter der Generation,
die sie zuletzt benützte. Die meisten Hölzer sind auch zweimal mit Tinte numeriert worden. Ueber
die erste Numerierung, die im Jahre
1829 stattfand, besitzen wir ein oberamtliches Verzeichnis, das damals aufgenom- men wurde, weil
ein Alpgenosse sich beschwerte, daß auf seiner Beigla zwar richtig 6V< Weideanteile
verzeichnet seien, daß ihm 5