Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1942) (42)

— 30 — Männer, die in die Wahl gegeben wurden und die Wahl selbst. Früher wurde, wie einleitend ausgeführt, der Wahlvorschlag von der Herrschaft, d, h. vom Landesherrn gemacht. Im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts und vielleicht schon einige Jahrzehnte früher aber machte das fürstliche Oberamt diesen Vorschlag, wie sich aus mehreren Schriftstücken des Regierungsarchivs') ergibt. Bis ins 18. Jahrhundert, wahrscheinlich bis 1724, erfolgte die Wahl durch offenes Handmehr. In diesem Jahre 1724 wurde durch behördliche Verfügung versucht, das Handmehr als „unanständige" Wahlart abzuschaffend. Dies bezieht sich zwar vielleicht in erster Linie auf die Abstimmung in den Gerichten, jedenfalls aber ist nach den mir vorgelegenen Akten über die Landammannwahl nicht mehr durch Handmehr abgestimmt worden, sondern es wurde sür jeden der Vorgeschlagenen ein Platz bestimmt, auf den sich jene zu begeben hatten, die den Betreffenden wählen wollten. In den Protokollen über die Amtsbesatzung war meist gesagt, für welchen Platz der Vorschlag lautete, so im Akte vom 6. Juni 1778»): „Gegen die Hofkapellen") Johannes Wachter von Vaduz gegen Balzers Egydy Nipp von Valzers gegen den Eieszen̂) Lorenz Tschetter von Schaan", Wer also den Johannes Wachter wählen wollte, muhte sich gegen die St. Florinskapelle hin begeben usw. Wenn im ersten „Lausen" keine klare Mehrheit sich ergab, wurde dasselbe wiederholt. So wurde am K. Juni 1778 nach „zwei- maligem Laufen" Egydy Nipp von Balzers zum Landammann ge- wählt. Aber im Protokolle vom 9. Juni 1802 wurde nur mehr gesagt, dah in die Landammannwahl gegeben worden seien: Anton Ospelt von Vaduz, Franz Anton Frick von Balzers und Joses Frick von 1) Regierungsarchiv alte Abteilung Fasz, 22. Mat, 3, 2) Vgl. Kaiser-Viichel. S. S24 und I. Owelt. Zur Liechtensteinischen Ver- iassungsgeschichte. Jahrb. 37. S. 18 u. i. 3) Regierungsarchiv alte Abbteilung Fasz. 22. Mat, 3, 4) Die alte, leider vietätlos in den 1870er Jahren abgetragene St, Flo- rinskavelle. die ganz nahe nördlich der heutigen Pfarrkirche stand, 5) Rheinwiirts.
	        

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