Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1941) (41)

87 — Wahrscheinlicher scheint mir bei genauer Prüfung der Oertlich- keit die Annahme, es handle sich um Fundgut, das von der Höhe des Christbühls über die Felswand an den Fundort irgendwie an- gefallen ist. Wir finden solche Fundgegenstände gewöhnlich im Ab- hangschutt der Steilhalden, wenn Siedlungen auf der Kuppe lagen, so auf Eutenberg und Lutzengütle. Der eingehende Beweis für die Siedlung auf Christbühl müßte durch Grabung erst erbracht werden. Anzeichen dafür sind vorhanden. So fand ich bei genauem Absuchen der Höhe ein unzweifelhaft prähistorisches Keramikbruchstück alter Art, wie gewohnt in einem aufgestoßenen Maushaufen. Der er- wähnte Streufund des Schweizers läßt die Annahme ebenfalls wahrscheinlich erscheinen. Der Umstand, daß Teile der Felswand bis zur Höhe durch Sprengarbeit niedergingen samt dem aufliegen- den Erdmaterial, macht den Vorgang erklärlich. Soferne es sich um ein Grab handelt, wäre dies nach dieser Annahme oben am Felsrand gelegen in der Nähe der Siedlung. Die Meinung, daß es sich bei diesem Haldenfund um von „oben über den Hang ab- geworfenes Fundgut" handeln könnte, spricht auch Konservator Hild in einem Briefe aus, und er kennt aus eingehender Erfahrung die Fundverhältnisse im Land und auch in unserem Fall die Fund- stelle. So dankbar wir sind, daß die Fundgegenstände von der Halde, wenn auch in der nachbarlichen Sammlung von Bregenz, erhalten sind, so sehr müssen wir doch bedauern, daß der Fund nicht in seinen Umständen genau festgehalten wurde und heute schwer abzuklären ist. Mancher wertvolle kulturgeschichtliche Aufschluß, den sonst der schöne Fund geben müßte, ist dadurch versagt. Ich möchte das Verdienst um die Erhaltung des prachtvollen Kulturgutes nicht schmälern und mit obiger Ausführung keine vorwurfsvolle Kritik an der Vergangenheit anbringen, sondern lediglich hinweisen, wie viel wertvoller der Fund sür uns sein könnte, wenn er in jeder Hinsicht abgeklärt und auswertbar wäre. Heute müßte uns ein solches Versäumnis wirklich zum Vorwurf werden, den wir nicht dürfen aufkommen lassen. Wie schon erwähnt, stellt Jenny die beiden Funde von Eamprin Au und Eamprin Halde zeitlich gleich. Heute sind die Verhältnisse klarer und wir wissen, daß die Kulturreste an der Halde viel jünger
	        

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