— 40 — Die Edlen von Montfort, die vor dem Auftreten der Grafen von Montfort die alte Burg
Montfort besaßen, sind von den Grafen dieses Namens wohl zu unterscheiden'). Von
den 4 Söhnen
Hugos I. gründete Rudolf die Werdenberger Linie und Hugo die Linie derer von Montfort-Feldkirch-). Nach dem Tode
des Kaisers Friedrich I. 1190 erhielt dessen Sohn
Heinrich VI. (1190 — 1197) die Königswürde und Heinrichs Bruder Konrad das Herzogtum Schwaben. Heinrich
kam 1194 auf dem Zuge nach Italien auch nach Chur.
Da erschien vor ihm Rüdiger von Limvach, der offenbar
ein staufischer Dienstmann war und
am Eschnerberg Bendern und andere
Güter besaß; er bat den König, die Uebergabe der Pfarrei Bendern mit allem Zubehör an das Gotteshaus St. Luzi
zu bestätigen. Der
König entsprach der Bitte Rüdigers in Gegenwart mehrerer Bischöse und Großen des Reichest. Heinrich VI. starb in der Blüte der Jahre. Hierauf erhoben sich große Wirren, und allenthalben
herrschte Feindschaft, Untreue und Verrat. Bei dem Streite um die Königskrone
gewann schließlich Philipp (1198 — 1208), ein Bruder
Heinrich VI., die Oberhand. Dieser bestätigte die Schenkung Rüdigers von
Limpach 12V0d, und das Gotteshaus St. Luzi
wurde 1207 von allen Steuern und allen Schirmvogteirechten befreit. Zu den Anhängern Philipps gehörte auch Graf Hugo von Montfort.
Die Geschichte schildert diesen als gewalttätigen Herrnd. Mit Bendern
als Besitztum des Klosters St.
Luzi befassen sich auch Urkunden
vom 6. Mai 1209, vom 14. Februar und
vom 2l. April 1214. vom 15. Juli 1215, 19. Juni 1221, 25. Dezember 1224, 23. September 1225, vom 20. Oktober 1227, 15. November 1235 und 13. Dezember 1251°). Nach dem Tode Philipps wurde der Welfe
Otto IV. (—1215) zum deutschen König gewählt, der
dem Hochstifte Chur viele Wvhl- i), -i Kaiser-BüchelI S. 123. Kaiser-Büchel: S. 124. Vgl. biezu: Helbok: Reg. 308 ui.o Buchet: beschichte der Pfarrei Bendern. Jahrbuch Bd. 23. S. 0 u. ss. ') Selbst: Reg. 310. -'-) Kaiser-Büchel: S. 125 u. ss. «) Helbok: Reg. 325. 337. 338. 342. 358. 300. 370, 300 und 410.