— 35 — sie in Wandfläche sich selbst halten konnte. Ein künstlicher Boden war nicht festzustellen. Das legt den Gedanken nahe, es handle sich um einen untererdigen Kellerbau. Der Vaurest war ganz aufgefüllt mit Brandschutt, jedoch ohne zeitbestimmenden Gegenstand. Auf der Nordwestecke aufliegend, fand sich eine eiserne Pfeilspitze und ein weiterer Eisenrest unbestimmter Art. Die Pfeilspitze ist kräftig, vier- kantig mit runder Tülle, für alemannische Formen ungewöhnlich, jedoch nicht ausgeschlossen (vergleiche Veeck, Seite 82). Für die Zeit- bestimmung der Mauer ist eine weitere Beobachtung wichtig. Die alemannischen Gräber sind in die Kiesschichten eingetieft, also selbst- verständlich diese älter als alemannisch. Bei unserm Mauerrest liegt die obere Kiesschicht ungestört darüber, der Mauerrest ist also zu- mindest älter als alemannisch. Erwähnt sei ferner, daß in der Nähe des Baurestes einige Pferdezähne sich fanden, sowie Knollen verbrannten Lehms, ähnlich den verbrannten Hüttenlehmen bei vorgeschichtlichen Siedlungen. Der alte Baurest wurde ungestört wieder eingedeckt und findet vielleicht einmal in andern Zusam- menhängen seine Abklärung. Zusammenfassend kann gesagt werden, dasz, wenn auch die Grabung nur behindert durchgeführt werden konnte, über die be- arbeitete Parzelle doch eine hinreichende Abklärung besteht in bezug auf das alemannische Gräberfeld, das, wenn auch meistenorts ge- stört, doch tatsächlich vorhanden ist und auf dem bearbeiteten Platz noch keine Abgrenzung finden konnte. Wenn die offenen Fragen über kulturelle Zusammenhänge des Schaaner Gräberfeldes ge- schichtlich rückwärts und vorwärts durch die Grabung auch unbe- antwortet geblieben, so wissen wir wenigstens, daß diese Antwort auf diesem Platze nicht mehr zu suchen ist. Zudem werden diese offenen Fragen ein ständiger Ansporn bleiben zur forschenden Arbeit, bis eines Tages durch systematische Arbeit oder Zufall die erstrebte Einsicht klarsteht.