Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1940) (40)

— 33 — einem weiteren Eisenteil. Das Messer, ohne deutliche Scheidereste, ist (ohne Dorn) 12 cm lang, in der oberen Breite 17 mm breit, in lange Sitze auslaufend und hat einseitig eine kräftige Blutrinne. Der Dorn fehlt. Das weitere Eisenstück kann als Riementräger oder Handschutz erklärt werden. Bemerkenswert daran ist eine Schmelzperle von Bronze. Als Handschutz ist die Form ungewöhn- lich, die Erklärung liegt aber nahe, weil mit dem Messer gefunden und weil am Messer der Dorn fehlt. Der Zusammenhang dieser Eisenteile mit den Knochenresten ist nicht ohne weiteres gegeben, weil es sich nicht um ein ungestörtes Grab handelt und das Zusam- mentreffen der Gegenstände im gestörten Grund zufällig sein kann. Diese zwei Eisenfunde bilden das ganze erweiternde, eindeutig alemannische Fundgut der Grabung. Über die Situation dieses ersten Abschnittes gibt der Plan genaueren Aufschluß. Daraus ergibt sich: die südliche Hälfte des Platzes ist mit alten Fundamentmauern überstellt. Die anwesenden Schaaner wollten behaupten, es hätte der alte Stall zur Pfarr- pfrund dort gestanden. Diese Erinnerung ist nicht zuverlässig. Aus alten, amtlichen Vermessüngszeichnungen geht übereinstimmend hervor, daß vor dem Brand 1874 ein Doppelhaus mit den Num- mern 156 und 157 so gelagert stand, daß nach dem Brand beim Wiederaufbau des heute bestehenden Wohnhauses Nr. 156 die gegen die Landstraße stehende obere Mauerflucht beibehalten wurde. Es kann sich auch nicht um bloße Earteneinfaßmauern oder der-, gleichen handeln, weil überall der Brandschutt vorhanden. Wir haben hier also Reste, wie sie vor der alten Specki, die 1874 abge- brannt, bestanden. Ich vermute, es dürften Baureste der im Schwa- benkrieg niedergebrannten Anlagen sein. Nach-alemannisch sind sie deswegen, weil die alemannischen Gräber durch sie gestört wurden. Nordöstlich an diese Baureste schließt eine Kalkgrube an, in der zirka 1 m unter der heutigen Oberfläche noch eine spatentiefe Schicht brauchbarer, gelöschter Kalk vorhanden ist. Eine genauere Abklärung der alten Baureste war wegen des Baumbestandes nicht möglich und lag auch nicht in unserer Absicht. Alles wurde möglichst ungestört wieder eingedeckt. Da bei der Fundamentgrabung zum neuen Stall Nr. 156 im Jahre 1910 verschiedene Gräber zum Vorschein kamen, legten wir auch einen Suchgraben südlich, westlich und nördlich um den Stall- Z
	        

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