Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1940) (40)

— 32 — wobei jedenfalls alles auffällige Material wie Schädel, Grab- beigaben usw. weggenommen wurden. Die „Totenköpfe" wurden vielleicht, wie das von einer andern Grabung in Schaan bekannt ist, siehe Jahrbuch 1927, Seite 78, gesammelt und wieder auf dem Friedhof beigesetzt, während die gebrochenen Skelettreste im Schutt liegen blieben. Dadurch liehe sich die eigenartige Tatsache leicht er- klären, das; mir unter den zahlreichen menschlichen Knochenresten ein einziger kleiner Rest einer Echädeldecke zu Gesicht kam. Daß wir aber mitten in einem gestörten alten Gräberfeld stehen und die menschlichen Knochenreste nicht etwa irgendwoher „anfielen", be- weisen neben den früheren Grabfunden ein völlig unverletztes Grab, ein Grab zur Hälfte ungestört und ein Grab nur zur Hälfte abdeck- bar, die sich auf dieser Parzelle fanden. Das völlig ungestörte Grab (Plan Nr. 3) lag 60 cm unter der heutigen Oberfläche und hatte Lage 80—Das sorgfältig ab- gedeckte Skelett hatte sehr gut erhaltenen Schädel, ordentlich er- haltene Arm- und Beinknochen und Schlüsselbein. Spuren von Rippen und Becken; aber keine erkenntliche Spur der Wirbelsäule war zu finden. Die spärlichen Reste des Beckens ließen eine ge- schlechtliche Feststellung nicht mehr zu; es dürfte sich immerhin um ein Frauenskelett handeln. Irgendwelche Beigaben oder Erab- einfassungen und dergleichen fehlten völlig, was bei unsern ale- mannischen Gräbern nach den bisherigen Erfahrungen die Aus- nahme bedeutet; nur Kohle und Kalk waren, wie üblich, vorhanden. Das Grab wurde nach den nötigen Aufnahmen wieder sorgfältig eingedeckt. Das halberhaltene Grab (Plan Nr. 4) lag in gleicher Tiefe nebenan, aber mit Lage 0—V^. Vorhanden waren in absolut unge- störter Lage die untern Extremitäten bis zum Becken, ohne irgend- welche Spur der übrigen Körperteile. Auch fehlte jede Beigabe oder Steinfassung. Das Grab wurde, wie das obige, wieder eingefüllt. Das dritte Grab (Plan Nr. 2) erstreckte sich unter einen Baum und konnte nicht weiter als in den untern Extremitäten abgedeckt werden, Lage —1^0, im übrigen wie vorerwähnt. Leider konnte der angegrabene Skeletteil nicht ungestört wieder eingedeckt werden und ging in Brüche. Ein oiener Grabteil (Plan Nr. l ) muß noch besonders erwähnt werden. Er bestand in einigen Skelettresten mit einem Messer und
	        

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