Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1940) (40)

— 29 — 1. Kuggell: „Im hohle KSr" Der „hohl Kär" ist eine natürliche Höhlenbildung, entstanden aus der Zusammenwirkung einer Schichtverschiebung und nachträg- licher Erosion der im Hintergund der Höhle eintretenden Sicker- wasser. Die Höhle liegt auf der Ruggeller Seite am Fuß des Hin- teren Schellenbergs an der Stelle, wo die sogenannte Haldenstraße aus dem Riet nach Schellenberg im Hang die Steigung beginnt. Die aufgenommenen Lagemaße sind folgende: Höhe über dem Tal- boden oder genauer, über dem Flurweg am Hang 16 m, heute noch vom Fels überdeckte Tiefe zirka 6 m, größte Breite zirka 8 m, Höhe zirka 3 m. Diese Maße verstehen sich über dem Auffüllschutt des Bodens; bodenwärts weitet sich die Höhle mit dreieckförmigem Querschnitt aus. Genaue Maßaufnahmen und Lichtbild liegen dem Bericht bei. Sagenhafte Erinnerungen und Zusammenhänge mit der Höhle, wie dies bei unseren Alpenhöhlen der Fall ist, scheinen nicht vor- handen zu sein. Als Schutzhöhle und zeitweiligen Aufenthalt für den vorgeschichtlichen Menschen dürfen wir die Höhle nur soweit in Betracht ziehen, als die geologischen damaligen Talverhältnisse dies erlaubten. Wenn wir jedoch die Lage der Pfahlbauten am Boden- see und in der engeren Umgebung die Bronzegräber in der Au Eamprin in Vergleich ziehen, würden die Wasserverhältnisse des Tales das Bewohnen der Höhle trotz ihrer verhältnismäßig tiefen Lage nicht unmöglich gemacht haben. Daß die Höhle in unserer Zeit als bekannte Unterkunft für streichendes Volk gebraucht wor- den und sogar zu Menschengedenken dort Kinder zur Welt kamen, soll nur nebenbei erwähnt sein. Der Gedanke, die Höhle zu untersuchen, wurde nahegelgt durch den Umstand, daß in der Nähe derselben, im Schellenberger Riet, wieder- holt bronzezeitliche Gegenstände und ebenfalls eine Anzahl römischer Münzen gefunden wurden. Es sollte also der Versuch gemacht wer- den, mit einem Schnitt durch die Höhle festzustellen, ob möglicher- weise alte Kulturreste vorhanden wären und ob eine eingehende Untersuchung der Höhle zu befürworten sei. Wenn nicht spätere
	        

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