Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1940) (40)

Joseph Rheinberger SeKrolog, 28. Llobember 1901 Von Adolf Sandberger (Nachdruck aus „Ausgewählte Aufsätze zur Musikgeschichte", München, Drei- Masken-Verlag, INI, Seite 320 bis 330, mit freundlicher Erlaubnis des Ver- fassers und Verlegers. Im vorliegenden 
Abdruck ist einiges nachgetragen bzw. schärfer präzisiert.) . Wenn Rheinberger in seinen letzten Jahren immer wieder gele- gentlich den Gedanken äußerte, er wolle in absehbarer Zeit sein Amt als Lehrer des Kontrapunktes an der Münchner Akademie der Ton- kunst niederlegen, stieß er auch bei den ihm Näherstehenden auf Bedenken und Zweifel, ob er sich wirklich zu diesem Schritt ent- schließen könnte. Denn wir alle wußten ja, wie sehr einerseits seine Schule ihm ans Herz gewachsen, wie es ihm ein Lebensbedürfnis geworden war, zu lehren; andrerseits schien es unmöglich, sich das Münchner Konservatorium ohne Rheinberger vorzustellen, das In- stitut vorzeitig jenes Mannes beraubt zu denken, der über 39 Jahre lang das meiste zu seiner Blüte beigetragen hatte. Jetzt ist offenbar geworden, daß der Meister mit der Pflichttreue und dem sittlichen Ernst, die sein ganzes Leben und Tun kennzeichnen, auf seinem Posten ausgehalten hat, solange es ging. Viel stärker, als man wähnen mochte, hatte seit langem ein tückisches Leiden den Organis- mus des Künstlers erschüttert. Den neuen Anstürmen der letzten Wochen vermochten die geschwächten Kräfte nur mehr den Wider- stand der Verzögerung entgegenzusetzen. Über Rheinbergers äußeren Lebensgang ist in dieser Zeitung schon berichtet worden'. So kann ich mich auf eine Überschau seines künstlerischen Werdens und Wirkens beschränken, soweit bei der ungemeinen Fruchtbarkeit des Meisters eine solche zu geben der Raum dieser Blätter und meine Kenntnis gestatten. 1. „Allgemeine Zeitung" vom 2V. November Morgenblatt.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.