Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1940) (40)

— 178 — schen Leit-, Leid- und Läutmotive fliegen hier nur so wie die Schneeflocken herum. Da haben Sie's in Ihrem ultimz Inule bester! Sie können zur Abwechslung doch hie und da einen Original-Eis- bären brummen hören, etwa im Subcontrs-tls oder dort herum!" Gleich aber fährt er fort: „Sie werden auch mit Teilnahme gelesen haben, daß wir unseren lieben, verehrten Riehl verloren; ich habe vor 4V Iahren in seiner Familie Klavierunterricht erteilt und seit dieser langen Zeit war er mir ein treuer Freund! K. i. p." Er wech- selt überhaupt in diesem Brief zwischen Scherz und Ernst und unter- zeichnet sich schließlich als „Ihr herzlich ergebener alter Freund J.RH." Professor Dr. Kroyer hat in der Sammlung Kirchenmusik im Verlag von Pustet in Regensburg ein Buch über Rheinberger er- scheinen lassen. Unter den Aufsätzen, die er als Quellen anführt, befinden sich auch 2 aus meiner Feder, ein englischer (Nu8ics1 ^6- vsiioe, Ninneapylw, Ulinn. 1889) und ein deutscher (Neue Musik- zeitung, Köln a. Rh., 1899). Beide sind mir abhandengekommen und ihr Inhalt ist mir nicht mehr gegenwärtig. Dagegen habe ich zum 6V. Geburtstag Rheinbergers im Morgenblatt Nr. 75 der „Allge- meinen Zeitung" (16. März 1899) einen Artikel veröffentlicht, der Herrn Professor Kroyer entgangen ist, und den ich hier auszugs- weise einrücken möchte, schon wegen der interessanten Briefzitate. Der Artikel enthält zunächst eine Schilderung von Rheinbergers Lebensgang und versucht die Bedeutung des großen Kontrapunkt- lehrers ins rechte Licht zu setzen. Dann wendet er sich dem Kom- ponisten zu. „Am schönsten sind zweifellos seine Orgel- und Kirchenkompo- sitionen. Als gläubiger Katholik hat er eine große Menge Messen, Hymnen und dergleichen für den Gottesdienst verfaßt, und alle Or- ganisten diesseits und jenseits des Ozeans bedienen sich mit Vorliebe seiner Werke. Seine Orgelsonaten gehören zum besten, was in dieser Art überhaupt existiert, und die beiden herrlichen Orgelkonzerte sind vielleicht seine hervorragendsten Arbeiten. Auch unter seinen Kla- vierkompositionen verdienen die Stücke im strengen Stil den Vorzug. Bülow pflegte zu sagen: „Was Beethoven für die Klaviersonate war, ist Raff für die Klaviersuite und Rheinberger für die Klaoier- toccata." Die Kammermusik verdankt unserem Meister auch viele Perlen, für Orchester allein hat er verhältnismäßig wenig geschrie-
	        

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