Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1940) (40)

— 159 — eine Konzert-Ouvertüre vorgelegt hatte, die aber nicht aufgeführt wurde. Wohl waren in den Programmen dieser Jahrgänge die Namen Franchetti, Parker und Husz vertreten, aber es waren Na- men, auf welche die Münchener Musikschule stolz sein durfte, wäh- rend Eleitz, der schließlich wegen Disziplinarvergehens von der Schule weggewiesen wurde, auch anderwärts den Kampf gegen Er- folglosigkeit aufnehmen mußte und im Dunkel geblieben ist. Oder hätte Rheinberger Musikern wie Avercamp, Benett, Bullard, Buo- namici^, Coerne, Duniecki, Wolf-Ferrari und den Obgenannten seine Anerkennung versagen sollen? Weit über 199 Auslandsschüler (Tirol, Schweiz und Österreich nicht mitgerechnet) haben sich im stillen mit der Ehre begnügt, über- haupt Schüler Rheinbergers gewesen zu sein, wie es auch Herrn Eleitz wohl angestanden wäre, dessen Angriffe in sich selbst zusam- menbrechen. Wie gründlich der Meister mit sich selbst zu Rate ging, wenn es galt, wichtigere Entscheidungen zu treffen, mag aus Fol- gendem zu ersehen sein: Seit 1874 gab es einen für die damaligen Verhältnisse gut dotierten Ehrenpreis für Studierende der Komposition oder des dramatischen Gesanges. Er sollte in gleichem Wechsel den beiden Kategorien zugute kommen. In einem Jahr den Sängern, im an- deren den Komponisten^. Schiedsrichter waren die einschlägigen Fachlehrer. Hauptsächlich auf Rheinbergers Veranlassung, dem es als Vor- sitzender des Preisrichterkollegiums ein Leichtes gewesen wäre, je- weils einen seiner Schüler (als relativ besten) durchzusetzen, ging der Preis für die Komponisten des öfteren verloren und fiel dann den triumphierenden Sängern zu. Wohl wissend, welchen Schaden verfrühte Lorbeeren anzurich- ten vermochten, legte der Meister einen strengeren Maßstab an als die übrigen Lehrer, vor allem die alte Exzellenz von Perfall, für nötig hielten. Der Letztere mochte als Intendant der königlichen Theater den Sängern und Sängerinnen manche Verdrießlichkeit zu 24, Dessen bei Rheinberger komponiertes Streichquartett auch Richard Wagners Beifall fand. 25. Diese hatten ein Chorwerk mit Klavier und ein Streichquartett mit Variationen einzuliefern. Die Komponisten muhten bayerische Staatsange- hörige sein.
	        

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