Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1940) (40)

— 132 — Im Jahre 1819 wurde Johann Peter Rheinberger unter Land- vogt Schuppler Amtsschreiber in Vaduz und einige Jahre darauf fürstlicher Aktuar und Erundbuchführer. Nun, da er eine gesicherte Stellung innehatte und nach damaligen Begriffen ein „Herr" ge- worden war, konnte er daran denken, zu heiraten. Seine Auser- wählte war Maria Hilte von Schaan. Zur Zeit, als er noch in Chur weilte, sattelte er oft in der Abenddämmerung sein Pferd und ritt zu seinem „Meili" nach Schaan. Im November 1820 wurde Hochzeit gehalten. Aus dieser Ehe entsprang ein Sohn David, der spätere liechtensteinische Regierungssekretär. Aber schon nach wenigen Jah- ren wurde dem Erundbuchführer die Gattin durch den Tod ent- rissen. Da er noch ein junger Mann war, gedachte er nicht, sein fer- neres Leben als Witwer weiterzuführen. In Schaan lernte er seine zweite Frau, Maria Carigiet, kennen, die ihrem Bruder, der dort Pfarrer war, den Haushalt führte. Maria Carigiet war die Tochter des Landammanns Johann Laurenz Carigiet und der Maria Chri- stina, geborene von Monn, aus Disentis. Außer dem Erundbuchführer gab es zu dieser Zeit nur noch 2 Beamte, den Landvogt und den Rentmeister. Johann Peter Rheinberger bot sich später Gelegenheit, sich auf technischem Gebiet zu beschäftigen. Nachdem er 1836 zum fürstlichen Rentmeister ernannt worden war, brachten ihm Rheinkorrektion, Entwässerung und Straßenbau viel Arbeit auf seinem Lieblings- gebiet. Im Jahre 1839, am 17. März, also vor 100 Jahren, kam als 8. Kind des Rentmeisters ein Sohn zur Welt, der auf den Namen Joseph getauft wurde. Seine glücklich zustandegekommene Geburt gab den Anlaß zur Erstellung einer neuen Orgel in der Vaduzer Kirche. Doch dürfte diese Episode genügend bekannt sein, weshalb ich sie hier nicht wiederholen möchte. Johann Peter Rheinberger versah noch lange Zeit sein Amt als Nentmeister. Als er dann in den wohlverdienten Ruhestand trat, widmete er sich bis zu seinem Lebensende ganz seinen Lieb- habereien. Zum Abschluß wäre noch auf eine Frage einzugehen, die aller- dings recht schwer zu beantworten ist: Von welcher Seite seiner Vorfahren erbte Joseph Rheinberger seine musikalische Anlage?
	        

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