Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1904) (4)

laugen wir nach weiterer rascher Erhebung des Weges nur 3 m in den Burghof. Das einzige erhalte>?e Riegclwerk befindet sich hier an der Innenseite des Nerbindungsgangcs über dem Tore x und ruht auf dem gut verzahnten Unter- zugsbalken mit 7 m Länge. Dann dringeil wir dnrch einen engen Gebäudeschacht bis in die Mitte des Schtoßhofes ungehindert vor. Der langgestreckte slnche Felskopf, an dessen. Rand sich die Wohngebäude der Hauptburg mit hochgebvschten äußeril Ringmauern hinziehen, ist innen durch die mehrstöckigen Gebäude eng begrenzt. Ueber einer Flucht von schwer verriegelten Eichcntüreir zu deil Gewölben 
der Erdgeschosse 
befinden sich lange Reihen neuer Fensterstöcke mit dunkelgebeizten modernen Holzläden verschlossen. Was uns voil der Betrachtung des Hofes zuuächst ab- leilkt, ist der gewaltige vierseitige Bergfried p, benannt der „Heidenturm". Der Gesamtumfang des Turmes beträgt 12.5 m und 14. m Seiteillänge, mit 4 m starken Grund- mauern und einer Höhe von 21.5 m, gerechnet von der Sohle des Hofes bis zum Zinnenabschlusse. Schon von außen am Burgivege fällt der Bergfried durch seiue ungewohnte Steinverkleidung auf, durch seine großen Steinquadern, welche zudem als rohe Fiudlinge höchstens an den Lagern und Stoßfugen mit dem Steinschlcgel nachlässig gestreift, an der Außeilfläche aber iu der ursprünglichen wulstigen Form^ ivie 
sie schars brüchigen Kalkfindlingen eigen 
ist, belasseil wurden. Die Ansicht dieser losen, fast znklopcnartigen Mauer- uerkleidung wird noch auffälliger durch die tiefen, klaffenden Fugen ohne jede ersichtliche Spur von Mörtel. Mit kleinen plattigen Schroten sind die rundlichen Blöcke unterschlagen und besteckt, um mühsam bei dein ungefügen Material eine horizontale Rciheillagerung beizubehalten. Nur. an den langen Eckquadern, die sich abwechselnd 
übergreifen, ist an 
der senkrechten Eckkaute ein 5 om breiter Randschlag bemerkbar, der wohl weniger zur Verschönerung, als vielmehr zur Erleichterung der vertikalen Aufführung des Baues angebracht worden ist. Neben dem gut behaueuen und glatt verputzteil Mauerwerke der anstoßenden
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.