— 126 — Man möge gewählte Boten senden. Am 24, November gl, I. ersucht der Herzog den Bischof nach Meran zu kommen, da- mit sie mundlich über die gegenseitigen Verhältnisse unter- handeln können.') Im Jahre 1475 kam der sogenannte Henncnkrieg. Die Ursache desselben wär, daß die Engadiner den öster- reichischen Beamten die Fastnachtshühner verweigerten. In diesem Kriege nahmen die Tiroler die Burg Nemüs und ver- brannten das dortige Dorf, wurden aber in der darauffolgenden Schlacht in die Flucht geschlagen. Das Kloster Münster hatte 1421 nach dem Vertrage zwischen dein Bischöfe von Chur und denen v. Matsch die Herzoge von Oesterreich als Schirmvögte erwählt. Nun gab es im Jahre 1478 eine uneinige Aebtissinnenivahl. Die eine der beiden Kandidatinnen wandte sich um Unterstützuug an Oester- reich, die andere an den Bischof. Oesterreich führte erstere mit Gewalt ins Kloster ein, den Bischof aber belegte sie und ihren. Anhang mit dem Banne nnd bestätigte die andere. Im fol- genden Jahre verstand sich jedoch auch Oesterreich dazu, die vom Bischose bestätigte Aebtissin anzuerkennen. Am Mittwoch vor Gevrgi 1479 teilt Gaudenz v. Matsch dem Bischof Ortlieb mit, daß er die Gerichte St. Peter und Langwies (Schanfigg), welche Leheu des Bistums seien, dem Herzog Sigmuud abgetreten habe. Er bittet den Bischof, diese Lehen dem Herzoge zu verleihen.2) Auch die Gerichte Churwaldcu, Lenz, Davos und Klosters hatte Gaudenz v. Matsch.an den Herzog vertnnft. Am 25. April gl. I, gibt Herzog Sigmund den: Hild- braud Rosp, Psleger zu Landcck den Auftrag, beim Bischöfe von Chur dahiu zu ivirkeu, daß derselbe den Gvtteshausleuteu gestatte, ihm dein Herzoge, als Herrn und Landesfürsten zu schwören und daß ferner ihm gemäß den Verträgen mit den Bischöfen Peter und Hartmnnn die Besten Fürstenburg, Steins- berg und Reinüs geöffnet werden.^) Bald darauf, uämlich am 3. Mai 1479, entscheiden Graf >) Jäger, Rcgcsten S. 368. -) Ladurner, 1. S, 764. )̂ Jngcr, Rcgesten, S. 365.