Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1939) (39)

— 40 — Sarganser Grafen) Bruder Heinrich I. von Werdenberg-Sargans, Herr zu Alpeck, Langenau und Trochtelfingen, welcher dem König Ludwig von Bayern anhange, oder seine Diener auf die genann- ten Festen reiten, so solle das doch ohne Schaden der Herzoge geschehen-". Waren die Brüder Rudolf III. und Hartmann III. hier im Besitze des schwäbischen Schmalnegg, das später in den Besitz der Söhne Heinrichs I. gelangte, verpfändete anderseits Graf Heinrich I. am 2. Februar 1327, zusammen mit seinem Bruder Hartmann 111., an den Vogt Ulrich von Mätsch und dessen Erben eine Weingilt von 12 Saum Wein aus ihrem Weingar- ten zu Vaduz, genannt „der Bocke", für 60 Mark Silber Constanzer Gewichts. Es wurde ferner zwischen den Vertragschlie- ßenden „getädingt", daß die Sarganser Grafen, falls sie von dem Vogte Ulrich von Mätsch, dem Gemahl von Heinrichs I. Tochter Adelheid, ihre Burg zu Vaduz, welche demselben um 700 Mark Silber verpfändet sei, lösen wollten, sie auch zugleich die sogenannten 12 Saum Weingilt lösen müßten 2°. Nachdem der öfters genannte Bischof Rudolf I I. von Con- . stanz aus dem Hause Montfort als Administrator des Bistums Chur zurückgetreten war, widmete er sich von da an ausschließlich dem Wohle seiner Diözese Constanz. Es lag nahe, daß er sich dabei zu seinem Schutze nach vertrauten Leuten umsah, daß sein Blick auf die Brüder von Werdenberg fiel und er sie veranlaßte, in seinen Dienst zu treten, der sich ja mit den gegen die Habsburger eingegangenen Verpflichtungen vereinen ließ. Wir erfahren dies aus einer Urkunde vom 2. Juni 1328, wonach Graf Hartmann III.. zugleich im Namen seines Bruders Rudolf erklärte, daß Bischof Rudolf II. von Constanz die 50 Mark Silber, die derselbe ihm wegen künftig zu leistenden Diensten schuldig sei, seinem Vetter, dem Grafen Hugo von Bregenz entrichten solle. Der Wort- laut dieser Urkunde vom 2. Juni läßt entnehmen, daß dieser den Sarganser Grafen in einer finanziellen Verlegenheit durch ein Dar- lehen entgegengekommen ist und den geliehenen Betrag nunmehr zurück erhielt. Wir werden wohl kaum in die Irre gehen in der Annahme, daß die Teilnahme der Sarganser an den geschilderten Kämpfen die finanziellen Schwierigkeiten heraufbeschworen haben, wie dies bei den meisten Adeligen beobachtet werden kann.
	        

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